Kommunistischer Bund Iran (Sarbedaran)
Kommunistische Gruppen
Nottingham und Stockport (England)
Kommunistische Partei
Ceylon
Kommunistische Partei
der Türkei / Marxistisch – Leninistisch
Kommunistische Partei
Indien (Marxistisch – Leninistisch) Zentrales Reorganisationskomitee
Kommunistisches
Kollektiv Agit/Prop (Italien)
Kommunistische Partei
- Kolumbien (Marxistisch – Leninistisch) Mao Tsetung Regionalkomitee
Kommunistische Partei
Nepal (Mashai)
Kommunistische Partei
Peru
Proletarische
Kommunistische Organisation Italien (Marxistisch – Leninistisch)
Revolutionär-internationalistische
Gruppe Haiti
Revolutionär
Kommunistische Partei Indien
Revolutionär
Kommunistische Partei USA
Revolutionär
Kommunistische Union (Dominikanische Republik)
Rote Fahne Gruppe
Neu-Seeland
März 1984
„Heute steht die Welt an der Schwelle bedeutender
Ereignisse. Die Krise des imperialistischen Systems beschleunigt die
Entwicklung, in der die Gefahr des Ausbruchs eines neuen dritten Weltkriegs wächst,
andererseits aber auch die reale Perspektive für die Revolution in allen
Ländern der Welt eröffnet wird.“ Die wissenschaftliche Genauigkeit dieser
Worte, aus dem gemeinsamen Kommuniqué unsere ersten Internationalen Konferenz
im Herbst 1980 wurde nicht nur von den neusten Entwicklungen in der Welt völlig
bestätigt, sondern die Weltlage ist auch inzwischen noch weiter akzentuiert und
verschärft worden.
Die marxistisch-leninistische Bewegung steht also der
außerordentlich ernsten Verantwortung gegenüber, ihre Reihen weiter zu
schließen, und sie auf die enormen Herausforderungen und bedeutenden Schlachten
vorzubereiten, die; sich abzeichnen. Die historische Mission des Proletariats
erfordert immer, dringender eine allumfassende Vorbereitung auf plötzliche
Änderungen und Sprünge in den Entwicklungen: besonders in dieser gegenwärtigen
Konjunktur, in der die nationalen Entwicklungen immer tiefgreifender von
Entwickelungen auf Weltebene bewirkt werden, und wo noch nie dagewesene
Perspektiven für die Revolution im Entstehen sind. Wir müssen unsere
revolutionäre Wachsamkeit verschärfen und unsere politische, ideologische und
militärische Bereitschaft unserer Klasse zu nutzen, und um die
fortgeschrittensten Positionen, die für die proletarische Weltrevolution möglich
sind, zu erobern.
Bewaffnet mit den wissenschaftlichen Lehren von Marx,
Engels, Lenin, Stalin und Mao Tsetung, sind wir uns der Aufgabe, die uns in der
gegenwärtigen Situation gestellt werden, völlig bewusst und wir sind stolz,
diese historische Verantwortung auf uns zu nehmen und dementsprechende zu
handeln.
Die marxistisch-leninistische Bewegung ist immer noch mit
einer tiefen und ernsthaften Krise konfrontiert, die sich in der Folge des
reaktionären Putsches in China nach dem Tode Mao Tsetungs und dem
betrügerischen Verrat seitens Enver Hoxha zuspitzte. Dennoch, trotz dieser
Niederlage gibt es wahre Marxisten-Leninisten auf allen Erdteilen, die sich
geweigert haben, den Kampf um den Kommunismus aufzugeben.
Die internationale kommunistische Bewegung entwickelt sich
durch einen Prozess der immer weiter konsolidierten Einheit und des
Fortschritts, entsprechend den wissenschaftlichen Grundsätzen des
Marxismus-Leninismus und der Mao-Tsetung-Ideen. Seit 1980 haben wir unsere
Stärke weiterentwickelt und unsere Fähigkeit verstärkt, Entwicklungen zu
beeinflussen und zu führen. Unsere Zweite Konferenz der
marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen, die trotz ungünstiger
und schwieriger Bedingungen erfolgreicher stattfand, stellt einen qualitativen
Sprung in der Einheit und Reife unserer Bewegung dar. Die Aufgaben, die darauf
drängen, bewältigt zu werden, können und werden dadurch erfüllt werden, dass
eine unbezwingbare Barrikade gegen revisionistische und alle bürgerlichen
Ideologien errichtet wird, indem man wissenschaftliche Führungsarbeit für die
aufsteigenden revolutionären Wellen leistet und in deren vorderster Front
steht, indem die Prinzipien des Marxismus-Leninismus und der Mao-Tsetung-Ideen
bewusst zur Anleitung in der Praxis und
zur Zusammenfassung unserer Erfahrungen in der Feuerprobe des revolutionären
Klassenkampfes angewandt werden.
Die folgende Deklaration wurde durch sorgfältige und
umfassende Diskussionen und durch von hohen Grundsätzen geprägten
Auseinandersetzungen von den Delegierten und Beobachtern erarbeitet, die an der
Zweiten Internationalen Konferenz der marxistisch-leninistischen Parteien und
Organisationen, die die Revolutionäre Internationalistische Bewegung gebildet
haben, teilnahmen.
Die Weltlage
All die hauptsächlichen Widersprüche des imperialistischen
Weltsystems heben sich schnell hervor: der Widerspruch zwischen den
verschiedenen imperialistischen Mächten, der Widerspruch zwischen dem
Imperialismus und den unterdrückten Völkern und Nationen, und der Widerspruch
zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat in den imperialistischen Ländern.
All diese Widersprüche haben einen gemeinsamen Ursprung in der kapitalistischen
Produktionsweise und ihrem Grundwiderspruch. Die Rivalität zwischen den beiden
Blöcken der imperialistischen Mächte, geführt von den USA bzw. der UdSSR, führt
zwangsläufig zum Krieg, es sei denn, er wird durch die Revolution verhindert,
und diese Rivalität übt eine bedeutende Wirkung auf die Weltereignisse aus.
Die Welt nach dem 2. Weltkrieg platzt rasch aus den Nähten.
Die durch den 2. Weltkrieg errichteten internationalen, ökonomischen und
politischen Verhältnisse - “Die Weltaufteilung“ - entsprechen nicht mehr den
Bedürfnissen der verschiedenen imperialistischen Mächte, ihre Profitimperien
“friedlich“ auszuweiten und zu vergrößern. Während die Welt nach dem 2.
Weltkrieg wegen der Konflikte unter den Imperialisten, und besonders als
Resultat des revolutionären Kampfes, schon wichtige Veränderungen erlebt hat,
wird heute das ganze Netzwerk ökonomischer, politischer und militärischer
Verhältnisse selbst in Frage gestellt. Die relative Stabilität der großen
imperialistischen Mächte und der relative Wohlstand einer Handvoll Länder, die
auf dem Blut und Elend der ausgebeuteten Mehrheit der Völker und Nationen der
Welt beruhen, fallen auseinander. Die revolutionären Kämpfe der unterdrückten
Nationen und Völker vermehren sich wieder und versetzen der imperialistischen
Weltordnung neue Schläge.
In diesem Kontext erklingt Mao Tsetungs Ausssage “entweder
wird die Revolution den Krieg verhindern oder der Krieg wird die Revolution
erzeugen“ umso deutlicher und nimmt an Dringlichkeit und Wichtigkeit zu. Gerade
die Logik der imperialistischen Systems und der revolutionären Kämpfe bereiten
eine neue Situation vor. Der Widerspruch zwischen den rivalisierenden Banden de
Imperialisten, zwischen den Imperialisten und den unterdrückten Nationen,
zwischen dem Proletariat und der Bourgeoisie in den imperialistischen Ländern
werden sich aller voraussichtlich in der kommenden Periode mit Waffengewalt in
noch nie dagewesenem Maße ausdrücken. Wie Stalin in Bezug auf den ersten
Weltkrieg sagte: „Die Bedeutung des imperialistischen Krieges, der vor zehn
Jahren ausbrach, liegt unter anderem darin, dass er alle diese Widersprüche in
einen Knoten schnürte und sie in die Waagschale warf, wodurch er die
revolutionären Schlachten des Proletariats beschleunigte und erleichterte.“.
Die Verschärfung der Widersprüche zieht jetzt, alle Länder und Gebiete der Welt
und Teile der Massen, die früher eingelullt oder blind dem politischen Leben
gegenüberstanden, in den Strudel der Weltgeschichte hinein und wird es künftig
auf immer dramatischere Weise tun. Deshalb müssen die revolutionären
Kommunisten sich selbst und die klassenbewussten Arbeiter und revolutionäre
Teile der Masse vorbereiten und ihren revolutionären Kampf steigern.
Die Kommunisten sind entscheidende Gegner des
imperialistischen Krieges und müssen die Massen im Kampf gegen die Vorbereitung
auf einen dritten Weltkrieg, der das größte Verbrechen der
Menschheitsgeschichte darstellen würde, mobilisieren und führen. Aber die
Marxisten-Leninisten werden den Massen die Wahrheit nie verbergen: allein die
Revolution, der revolutionäre Krieg, der von den Marxisten-Leninisten und
revolutionären Kräften geführt wird oder auf dessen Führung die
Marxisten-Leninisten sich vorbereiten ist im Stande, dieses Verbrechen zu
verhindern. Die Marxisten-Leninisten müssen die revolutionären Möglichkeiten,
die sich rasch entwickeln, ergreifen und die Massen dazu führen den
revolutionären Kampf an allen Fronten zu steigern – in den Gebieten, wo es
möglich ist, den revolutionären Krieg beginnend, und in den Gebieten, wo die
Bedingungen dafür noch nicht reif sind, die Vorbereitungen dazu. Auf diese
Weise wird der Kampf um den Kommunismus fortschreiten und es ist möglich, dass
der Sieg des Proletariats und der unterdrückten Völker im Laufe entscheidender
Kämpfe die gegenwärtigen Vorbereitungen der Imperialisten auf einen Weltkrieg
zerschmettern wird, die Herrschaft der Arbeiterklasse in mehreren Ländern
errichten und eine Gesamtweltsituation schaffen wird, die für den Fortschritt
des revolutionären Kampfes günstiger ist. Wenn andererseits der revolutionäre
Kampf nicht in der Lage ist einen dritten Weltkrieg zu verhindern, müssen die
Kommunisten, das revolutionäre Proletariat und die Massen darauf vorbereitet
sein, die Wut, die solch ein Krieg und die unvermeidbar, dazugehörenden Leiden
hervorbringen werden, zu mobilisieren, um sie gegen die Quelle des Krieges –
den Imperialismus zu richten, die geschwächte Lage des Feindes auszunutzen, und
auf diese Weise einen reaktionären imperialistischen Krieg in einen gerechten
Krieg gegen den Imperialismus und die Reaktion zu verwandeln.
Da der Imperialismus die Welt zu einem einzigen Weltsystem
zusammengeschlossen hat (und es immer weiter tut), beeinflusst die
Weltsituation zunehmend, die Entwickelungen in jedem Land; die revolutionären
Kräfte der ganzen Welt müssen sich deshalb auf eine richtige Bewertung der
gesamten Weltsituation stützen. Das verneint nicht die entscheidende Aufgabe,
der sie gegenüberstehen, die spezifische Strategie und Taktik zu formulieren
und die revolutionäre Praxis zu entwickeln. Wenn dieses dialektische Verhältnis
zwischen der allgemeinen Situation auf Weltebene und den konkreten Bedingungen
in jedem Land nicht auf korrekte Weise begriffen wird, werden die
Marxisten-Leninisten nicht imstande sein, die äußere günstige Lage auf globaler
Ebene zugunsten der Revolution in jedem Land auszunutzen.
Tendenzen innerhalb
der internationalen Bewegung, die Revolution in einem Land als getrennt von dem
gesamten Kampf um den Kommunismus zu betrachten, müssen bekämpft werden. Lenin
betont:
„Es gibt nur einen, wirklichen Internationalismus: die
hingebungsvolle Arbeit an der Entwicklung der revolutionären Bewegung und des
revolutionären Kampfes im eigenen Lande, die Unterstützung (durch
Propaganda, durch moralische und materielle Hilfe) eben eines solchen Kampfes,
eben einer solchen Linie und nur einer solchen allein in ausnahmslos allen
Ländern.“. Lenin hob hervor, dass die proletarischen Revolutionäre die
Frage ihrer revolutionären Arbeit nicht vom Standpunkt „meines“ Landes
beurteilen dürfen, sondern „vom Standpunkt meiner Teilnahme in der
Vorbereitung, in der Propagierung, der Beschleunigung der proletarischen
Weltrevolution.“
Über die zwei Bestandteile der proletarischen
Weltrevolution
Lenin analysierte vor längerer zeit die Aufteilung der Welt
zwischen einer handvoll fortgeschrittener kapitalistischer Länder und der
großen Anzahl unterdrückter Nationen, die den größten Anteil des
Weltterritoriums und der Weltbevölkerung bilden, die die Imperialisten
schmarotzerhaft plündern und in einem erzwungenen Abhängigkeits- und
Rückständigkeitszustand halten. Aus dieser Realität wächst die leninistische
Ansicht, die von der Geschichte bestätigt worden ist, dass die proletarische
Weltrevolution wesentlich aus zwei Strömungen besteht – die
proletarisch-sozialistische Revolution, geführt von dem Proletariat und seinen
Verbündeten in der imperialistischen Zitadelle, und die nationale Befreiung
oder die neudemokratische Revolution, geführt von den Nationen und Völkern, die
von den Imperialisten unterjocht sind. Das Bündnis zwischen diesen zwei
revolutionären Strömungen bleibt ein Eckpfeiler der revolutionären Strategie im
Zeitalter des Imperialismus.
Seit der Periode nach dem zweiten Weltkrieg ist der Kampf
der unterdrückten Völker und Nationen stets der Unruheherd, des
weltrevolutionären Kampfes gewesen. Der Wohlstand, die Stabilität und die
“Demokratie“ in einer Anzahl imperialistischer Staaten wurden mit der
intensivierten Ausbeutung und dem Elend der Massen in den unterdrückten Ländern
erkauft und bezahlt. Weit davon entfernt die nationale und koloniale Frage zu
beseitigen, hat die Entwicklung des Neokolonialismus ganze Nationen und Völker
noch weiter den Bedürfnissen des internationalen Kapitals unterworfen, und hat
zu einer ganzen Reihe revolutionäre Kriege gegen die imperialistische
Herrschaft geführt.
Während die gegenwärtige Intensivierung der Weltwidersprüche
weitere Möglichkeiten für diese Bewegung hervorbringt stellt sie ihnen auch
neue Hindernisse und neue Aufgaben. Trotz der Bestrebung und sogar einiger
Erfolge seitens der imperialistischen Mächte, die revolutionären Kämpfe der
unterdrückten Massen zu untergraben oder zu verkehren, besonders in der
Hoffnung, sie in Waffen der zwischen-imperialistischen Rivalität zu verwandeln,
versetzen doch diese Kämpfe dem imperialistischen Systems weiterhin mächtige
Schläge und sie beschleunigen die Entwicklung der revolutionären Möglichkeiten
auf der ganzen Welt.
In den imperialistischen Ländern des westlichen Blocks ist
die Periode nach dem zweiten Weltkrieg wesentlich durch eine nichtrevolutionäre
Situation geprägt was die relative Stabilität der imperialistischen Herrschaft
in diesen Ländern widerspiegelt, die mit der intensiven Ausbeutung der
unterdrückten Völker durch diese imperialistischen Staaten untrennbar verbunden
war. Nichtsdestoweniger sind die revolutionären Perspektiven in diesen Ländern
günstiger als sie je in der letzten Zeit waren. Die Geschichte hat gezeigt,
dass revolutionäre Situationen in Ländern dieser Art selten und im allgemeinen
mit der außerordentlichen Verschärfung der Weltwidersprüche verbunden sind, so
wie die Konjunktur, die heute in der Welt Gestalt annimmt.
Die revolutionären Massenkämpfe, die sich besonders in den
60er Jahren in den meisten westlichen imperialistischen Ländern entwickelten,
stellten einen kräftige Beweis der Möglichkeit der proletarischen Revolution in
diesen Ländern dar, trotz der Tatsache, dass die Bedingungen zu jener Zeit für
eine Ergreifung der Macht nicht günstig waren, und diese Bewegungen nahmen dann
zusammen mit der allgemeinen Ebbe in der Weltbewegung ab. Heute spiegelt sich
zunehmend die sich verschärfende Weltsituation in diesen Ländern wider, wie
z.B. durch wichtige Rebellionen der unteren Schichten des Proletariats in
einigen imperialistischen Ländern, und auch durch das Wachstum einer mächtigen
Bewegung gegen die imperialistischen Kriegsvorbereitungen in einer Anzahl von
Ländern, wobei diese Bewegung einen eher revolutionären Teil in sich
einschließt.
In den kapitalistischen und imperialistischen Ländern des
östlichen Blocks werden bedeutende Spalten und Risse in der relativen
Stabilität der Herrschaft der staatskapitalistischen Bourgeoisie immer
offensichtlicher. In Polen haben sich das Proletariat und andere Teile der
Massen im Kampf erhoben und der etablierten Ordnung mächtige Schläge versetzt.
Auch in diesen Ländern entwickeln sich Möglichkeiten für die proletarische
Revolution, und diese werden durch die Entwicklung und Intensivierung der
Weltwidersprüche erhöht werden.
Es ist wichtig, dass die revolutionären Elemente in beiden
Arten von Ländern geschult werden, um das Wesen des strategischen Bündnisses
zwischen der revolutionäre-proletarischen Bewegung in den fortgeschrittenen
Ländern und den national-demokratischen Revolutionen in den unterdrückten
Nationen zu verstehen. Die sozialchauvinistische Ansicht, die die Wichtigkeit
des revolutionären Kampfs der unterdrückten Völker der ihre Fähigkeiten, unter
der Führung des Proletariats und einer wahren marxistisch-leninistischen Partei
zur Errichtung des Sozialismus zu gelangen, verleugnen will, bleibt immer noch
eine gefährliche Abweichung, die bekämpft werden muss. Die modernen
Revisionisten unter der Führung der UdSSR, die behaupten, dass ein nationaler
Befreiungskampf nur mit “Hilfe“ ihrer “natürlichen (imperialistischen)
Verbündeten“ erfolgreich sein könnte, und die Trotzkisten, die im Prinzip die
Möglichkeit der Verwandlung einer national-demokratischen Revolution in eine
sozialistische Revolution leugnen, sind Beispiele dieser verderblichen Tendenz.
Andererseits ist in der letzten Zeit eine andere Abweichung zu einem wichtigen
Problem geworden, die die Möglichkeit von in den fortgeschrittenen Ländern
entstehenden revolutionären Situationen ignoriert, oder meint, dass solche
revolutionären Situationen nur als direktes Ergebnis der Fortschritte der
nationalen Befreiungskämpfe entstehen können. Diese beiden Abweichungen
erschöpfen die Kraft des revolutionären Proletariats, indem sie die sich
entwickelnde Weltkonjunktur und die daraus folgenden Möglichkeiten der
revolutionären Fortschritte in verschiedenen Arten von Ländern und auf
Weltebene zu berücksichtigen versäumen.
Einige Fragen in Bezug auf die Geschichte der
Internationalen Kommunistischen Bewegung
In dem etwas mehr als einen Jahrhundert seit der
Veröffentlichung des Kommunistischen Manifests und seines Aufrufs “Proletarier
aller Länder, vereinigt euch!“, hat das internationale Proletariat einen
enormen Reichtum an Erfahrungen gesammelt. Diese Erfahrungen umfassen die
revolutionäre Bewegung in verschiedenen Arten von Ländern in den großen Tagen
entscheidender Siege und revolutionären Elans und die Periode der finstersten
Reaktion und des Rückzugs. Im Laufe der Windungen und Wendungen der Bewegung
hat die Wissenschaft des Marxismus-Leninismus-Mao Tsetung-Ideen Gestalt
angenommen, sich durch einen unaufhörlichen Kampf gegen diejenigen entwickelt,
die das revolutionäre Herz dieser Wissenschaft ausschneiden und/oder sie zu
einem leblosen und faden Dogma verwandeln. Schwerwiegende Wendepunkte in der
Entwickelung der Weltgeschichte und des Klassenkampfs wurden stets von heftigen
Kämpfen an der ideologischen Front zwischen dem Marxismus einerseits und dem
Revisionismus und Dogmatismus andererseits begleitet. Dies war der Fall in
Lenins Kampf gegen die Zweite Internationale (der dem Ausbruch des ersten
Weltkriegs und der Entwicklung einer revolutionären Situation in Russland und
anderswo entsprach) und im Kampf Mao Tsetungs gegen den sowjetischen (modernen)
Revisionismus, einem großartigen Kampf, der welthistorische Entwickelungen
widerspiegelte (die Restauration des Kapitalismus in der UdSSR, die
Intensivierung des Klassenkampfs im sozialistischen China, die Entwicklung
eines weltweiten Aufschwungs des revolutionären Kampfs, der besonders gegen den
US – Imperialismus gerichtet war). Auf ähnliche Weise ist die tiefe Krise, die
die internationale kommunistische Bewegung heute erlebt, eine Widerspiegelung
der Umkehrung der proletarischen Herrschaft in China und des allseitigen
Angriffs auf die Kulturrevolution nachdem Tode Mao Tsetungs und des Putsches
seitens Teng Hsiaopang und Hua Koafeng, dazu die allgemeine Verschärfung der
Weltwidersprüche, die die Gefahr des Weltkriegs und die Aussichten auf die
Revolution hervorheben. Heute, so wie bei den anderen großen Kämpfen, sind die
Kräfte, die um eine revolutionäre Linie kämpfen, eine kleine Minderheit, die
von Revisionisten und bürgerlichen Apologeten aller Schattierungen eingekreist
und angegriffen werden. Trotzdem stellen diese Kräfte die Zukunft dar, und die
weiteren Fortschritte der internationalen kommunistischen Bewegung hängen von
ihrer Fähigkeit ab, eine politische Linie zu schneiden, die den Weg nach vorne
für das revolutionäre Proletariat in der gegenwärtigen verwickelten Situation
aufzeigt. Das ist wahr, denn wenn man die richtige Linie hat, auch wenn man
zuerst keinen einzigen Soldaten hat, werden Soldaten da sein, und auch wenn
keine politische Macht vorhanden ist, wird die Macht gewonnen werden. Dies wird
von der historischen Erfahrung der internationalen kommunistischen Bewegung
seit der Zeit von Marx bestätigt.
Ein äußerst wichtiges Element in der Weiterentwicklung einer
solchen generellen Linie für die internationale kommunistische Bewegung ist die
richtige Auswertung der historischen Erfahrungen unserer Bewegung. Es wäre
außerordentlich, verantwortungslos und eine Zuwiderhandlung gegen die
marxistische Erkenntnistheorie, unzulänglich Wert auf die Erfahrungen und
Lehren, die im Laufe massenhafter revolutionärer Kämpfe gemacht und von
unzähligen Märtyrern bezahlt wurden, zu legen.
Heute ist die Revolutionäre Internationalistische Bewegung
zusammen mit anderen maoistischen Kräften die Erben von Marx, Engels, Lenin,
Stalin und Mao, und sie müssen sich fest auf diese Erbschaft stützen. Aber sie
müssen es auch wagen, auf Grundlage dieser Erbschaft ihre Unzulänglichkeiten zu
kritisieren. Es gibt Erfahrungen, die man loben sollte, und es gibt
Erfahrungen, um die man trauern sollte. Die Kommunisten und Revolutionäre aller
Länder sollten über diese Erfahrungen der Erfolge und der Niederlagen
nachdenken und diese ernsthaft studieren, um so richtige Schlüsse und
anwendbare Lehren daraus zu ziehen.
Die Bewertung unserer Erbschaft ist eine kollektive
Verantwortung, die von der ganzen internationalen kommunistischen Bewegung
getragen werden muss. Eine solche Bewertung muss auf eine erbarmungslose
wissenschaftliche Weise durchgeführt werden, die gegründet ist auf
marxistisch-leninistische Prinzipien und unter vollständiger Berücksichtigung
der damals existierenden konkreten historischen Bedingungen und der grenzen,
die sie der proletarischen Avantgarde setzten, und vor allem im Geiste der
Vergangenheit dazu zu gebrauchen, der Gegenwart zu dienen, um metaphysische
Fehler zu vermeiden, bei denen man der Vergangenheit heutige Maßstäbe anlegt
und die historischen Bedingungen außer ach lässt. Eine so gründliche
Zusammenfassung zu machen, wird zweifellos eine längere Zeit dauern, aber der
Druck der Weltereignisse, die Erschließung revolutionärer Möglichkeiten,
fordern, dass gewisse Schlüssellehren heute gezogen werden müssen, um es den Vorhutkräften
des Proletariats besser zu ermöglichen, ihre Verantwortung zu erfüllen.
Die Zusammenfassung historischer Erfahrungen selbst ist seit
jeher stets ein bedeutender Schauplatz des Klassenkampfes gewesen. Von der Zeit
der Niederlage der Pariser Kommune an haben die Opportunisten und Revisionisten
die Niederlagen und Mängel des Proletariats aufgegriffen, um richtig und falsch
zu verdrehen, das Sekundäre mit dem Primären zu verwechseln, um dadurch
festzustellen, dass das Proletariat “nicht zu den Waffen hätte (greifen)
sollen“. Das Auftauchen neuer Bedingungen wurde oft als Vorwand benutzt, um
grundsätzliche Prinzipien des Marxismus unter den Aushängeschild seiner
“schöpferischen Entwicklung“ zu verneinen. Gleichzeitig ist es aber falsch und
ebenso schädlich, den marxistischen kritischen Geist aufzugeben und es zu
versäumen, sowohl die Mängel als auch die Erfolge des Proletariats
zusammenzufassen und sich damit abzufinden, die Stellungsnahmen, die früher als
korrekt bewertet wurden weiter aufrechtzuerhalten oder sie sogar
zurückzufordern. Eine solche Herangehensweise würde den Marxismus-Leninismus
verspröden und untauglich machen, sich der Angriffe des Feindes zu widersetzen,
und er wäre unfähig, neue Fortschritte des Klassenkampfes zu führen. Damit wäre
auch sein revolutionäres Wesen erstickt.
Die Geschichte hat sogar gezeigt, dass wirkliche
schöpferische Weiterentwicklungen des Marxismus (und nicht falsche
revisionistische Verdrehungen) immer untrennbar mit einem heftigen Kampf
verbunden sind, die grundsätzlichen Prinzipien des Marxismus-Leninismus zu
verteidigen und aufrechtzuerhalten. Der zweifache Kampf Lenins gegen die
offenen Revisionisten und gegen diejenigen, wie Kautsky, die sich in der Maske
“marxistische Orthodoxie“ der Revolution entgegensetzten, und die große
Schlacht Mao Tsetungs, die modernen Revisionisten mit ihrer Negierung der
Erfahrung des sozialistischen Aufbaus in der UdSSR unter Lenin und Stalin zu
bekämpfen, während er gleichzeitig eine durchgehende und wissenschaftliche
Kritik der Wurzeln des Revisionismus durchführte, begründen diese Feststellung.
Heute ist eine ähnliche Herangehensweise an die heiklen
Fragen und Probleme der Geschichte der internationalen kommunistischen Bewegung
notwendig. Es entsteht eine ernste Gefahr durch jene, die angesichts der
Rückschläge in der internationalen kommunistischen Bewegung, seit dem Tod Mao
Tsetungs den Marxismus-Leninismus für gescheitert oder veraltet erklären, und
weiter meinen, dass die ganze Erfahrung, die das Proletariat gewonnen hat, in Frage
gestellt werden muss. Diese Tendenz würde die Erfahrung der proletarischen
Diktatur in der UdSSR negieren, Stalin aus den Reihen der proletarischen Führer
ausschließen und, in der Tat, die grundlegende leninistische These über das
Wesen der proletarischen Revolution und die Notwendigkeit einer Vorhutpartei
und der proletarischen Diktatur angreifen. Wie Mao es so kräftig ausdrückte:
„Ich meine, da sind zwei ’Schwerter’: Das eine ist Lenin und das andere
Stalin“, und – wenn das Schwert Stalin einmal aus der Hand gelegt wird, “ist
dieses Tor einmal geöffnet, dann hat man den Leninismus im Grunde schon über
Bord geworfen.“ Diese Erklärung von Mao Tsetung 1956 hat durch die Erfahrung
der internationalen kommunistischen Bewegung bis heute immer noch Gültigkeit
behalten. Auf ähnliche Weise wurden die Fortschritte Mao Tsetungs in der
Wissenschaft der Revolution auch angegriffen oder unkenntlich gemacht. In der
Tat ist das alles eine “neue“ Fassung eines sehr alten und verkommenen
Revisionismus und der Sozialdemokratie.
Dieser mehr oder weniger offene Revisionismus, ob er von den
traditionellen pro – Moskau - Parteien oder seiner “eurokommunistischen“
Strömung, von den revisionistischen Usurpatoren in China oder von den
Trotzkisten und kleinbürgerlichen Kritikern
des Leninismus stammt, bleibt die Hauptgefahr der internationalen
kommunistischen Bewegung gegenüber. Gleichzeitig bleibt der Revisionismus in
seiner dogmatischen Form ein bitterer Feind des revolutionären Marxismus. Diese
Strömung, die am schärfsten in der politischen Linie von Enver Hoxha und der
Partei der Arbeit Albaniens ausgedrückt wird, greift die Mao-Tsetung-Ideen, den
Weg der chinesischen Revolution und besonders die Erfahrung der Großen
Proletarischen Kulturrevolution an. Als Verteidiger Stalins verkleidet (während
in Wirklichkeit viele ihrer Thesen trotzkistisch sind) beschmutzten diese
Revisionisten die wahre revolutionäre Erbschaft Stalins. Diese Hochstapler
bedienen sich der Mängel und Fehler der internationalen kommunistischen
Bewegung und nicht ihrer Errungenschaften, um ihre
revisionistisch-trotzkistische Linie zu festigen, und sie fordern, dass die
internationale kommunistische Bewegung ihrem Beispiel auf der Grundlage einer
Rückkehr zu irgendeiner mystischen “doktrinären Reinheit“ folgen sollte. Die
vielen Merkmale, die diese hoxhaistische Linie mit dem klassischen
Revisionismus gemeinsam hat – darunter die Fähigkeit des sowjetischen
Revisionismus (wie der Reaktion überhaupt), gleichzeitig sowohl
antileninistischen “Eurokommunismus“ als auch Hoxhas verschleierten
Anti-Leninismus zu fördern und daraus Nutzen zu ziehen – bezeugen ihre
gemeinsame bürgerliche ideologische Grundlage.
Die Aufrechterhaltung von Mao Tsetungs qualitativer
Weiterentwicklung der marxistisch-leninistischen Wissenschaft stellt eine
besonders wichtige und dringende Aufgabe in der internationalen Bewegung und
unter den klassenbewussten Arbeitern und anderen revolutionär gesinnten
Menschen der heutigen Welt dar. Das Prinzip geht um nichts weniger als um die
Frage, ob der entscheidende Beitrag Mao Tsetungs zur proletarischen Revolution
und zur Wissenschaft des Marxismus-Leninismus aufrechterhalten werden sollte
oder nicht. Es geht deshalb um nichts weniger als die Frage, ob man den
Marxismus-Leninismus selbst aufrechterhalten sollte oder nicht.
Stalin sagte, “der Leninismus ist der Marxismus der Epoche
des Imperialismus und der proletarischen Revolution“. Das stimmt haargenau.
Seit dem Tod Lenins ist die
Weltsituation großen Veränderungen unterworfen. Die Epoche selbst hat sich aber
nicht geändert. Die grundsätzlichen Prinzipien des Leninismus sind nicht
veraltet, sie bleiben die theoretische Grundlage, die unser Denken noch heute
leitet. Wir bekräftigen, dass Mao-Tsetung-Ideen eine neue Stufe der Entwicklung
des Marxismus-Leninismus darstellen. Ohne die
Marxismus-Leninismus-Mao-Tstetung-Ideen aufrechtzuerhalten und darauf
aufzubauen, ist es nicht möglich den Revisionismus, den Imperialismus und die
Reaktion jeglicher Art zu besiegen.
Die UdSSR und die
Komintern
Die Oktoberrevolution in Russland und die Errichtung der
proletarischen Diktatur eröffneten eine neue Etappe in der Geschichte der
internationalen Bewegung der Arbeiterklasse. Die Oktoberrevolution war die
lebendige Bestätigung für Lenins wesentliche Weiterentwicklung der
marxistischen Theorie der proletarischen Revolution und der Diktatur des
Proletariats. Zum ersten Mal in der Geschichte war es der Arbeiterklasse
gelungen, den alten Staatsapparat zu zerschlagen, ihre eigene Herrschaft zu
errichten, die Bestrebungen der Ausbeuter, die das sozialistische Regime in den
Anfängen erwürgen wollten, zurückzuschlagen, und die notwendige politischen
Bedingungen für die Errichtung einer neuen, sozialistischen Wirtschaftsordnung
zu schaffen. In diesem Prozess wurde die zentrale Rolle einer politischen
Vorhutpartei neuer Art, die leninistische Partei, nachgewiesen.
Die internationale Wirkung der russischen Revolution,
besonders, da sie im Laufe der Weltkonjunktur stattfand, die vom ersten
Weltkrieg und dem damit verbundenen Aufschwung revolutionärer Aktivität
gekennzeichnet war, war unermesslich. Von Anfang an betrachteten die Führer und
klassenbewussten Arbeiter des neuen sozialistischen Staates den Erfolg der
Revolution dort nicht als einen Zweck an sich, sondern als den ersten großen
Durchbruch im weltumfassenden Kampf, den Imperialismus zu besiegen, die
Ausbeutung zu entwurzeln, und den Kommunismus in der ganzen Welt zu errichten.
Im Kielwasser der russischen Revolution wurde auf der Grundlage, die
entscheidenden Lehren der bolschewistischen Revolution aufzunehmen und mit dem
Reformismus und der Sozialdemokratie, die die überwiegende Mehrheit, der
sozialistischen Partei der Zweiten Internationale vergiftet und schließlich
gekennzeichnet hatten, völlig zu brechen, eine neue, kommunistische
Internationale gegründet. Die russische Revolution und die Komintern im
Zusammenhang mit den objektiven Entwicklungen, die durch den ersten Weltkrieg
hervorgerufen wurden, verwandelten zum ersten Mal in der Geschichte den Kampf
um den Sozialismus und den Kommunismus von einem wesentlichen europäischen
Phänomen in einen wahrhaft weltumfassenden Kampf.
Lenin und Stalin entwickelten die proletarische Linie über
die nationale und koloniale Frage, und dabei betonten sie die Wichtigkeit der
Revolution in unterdrückten Ländern in Beziehung zum gesamten Prozess der
proletarischen Weltrevolution. Sie traten gegen solche wie Trotzki ein, die
meinten, dass die Revolution in diesen Ländern von dem Sieg des Proletariats in
den imperialistischen Ländern abhängig sei, und die die Möglichkeit leugneten,
dass, basierend auf der Durchführung der bürgerlich-demokratischen Stufe der
Revolution, das Proletariat in dieser Art von Ländern eine sozialistische
Revolution führen könnte.
Die Periode nach der russischen Revolution wurde durch einen
weltumfassenden revolutionären Aufruhr und die Bestrebung, die politische Macht
der Arbeiterklasse in vielen Ländern zu errichten geprägt. Trotz der
unbeugsamen Hilfe der neu etablierten UdSSR und der politischen Aufmerksamkeit
Lenins für die revolutionäre Bewegung der ganzen Welt, führten die vorläufige
Behebung der Krise – die der erste Weltkrieg konzentrierte – und die bestehende
Kraft der imperialistischen Mächte ebenso gut wie die Schwäche der
revolutionären Arbeiterbewegung zur Niederlage der Revolution außerhalb der
Grenzen der UdSSR.
Lenin und sein Nachfolger Stalin standen der Notwendigkeit
gegenüber, die Erfolge der Revolution in der UdSSR sicherzustellen und die
Errichtung eines sozialistischen Wirtschaftssystems in der Sowjetunion alleine
durchzuführen. Nach dem Tode Lenins führte Stalin einen wichtigen ideologischen
und politischen Kampf gegen die Trotzkisten und andere, die behaupten, dass das
niedrige Niveau der Produktivkräfte in der UdSSR, das Bestehen eines riesigen
Bauerntums und die internationale Isolierung der UdSSR zusammengenommen, es
unmöglich machten, den sozialistischen Aufbau durchzuführen. Dieser irrige,
kapitulierende Standpunkt wurde sowohl theoretisch als auch, noch wichtiger, in
der Praxis widerlegt, da Zehnmillionen von Arbeitern und Bauern zum Kampf
gingen, um das alte kapitalistische System zu entwurzeln die Landwirtschaft zu
kollektivieren, und ein neues Wirtschaftssystem aufzubauen, das nicht mehr auf
der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beruhte.
Dennoch kann man im Nachhinein sehen, dass der Fortschritt
der sozialistischen Revolution in der UdSSR, auch in der Periode der großen
sozialistischen Umwandlungen der späten 20er und der 30er Jahre durch
schwerwiegende Schwächen und Mängel geprägt war. Einige dieser Schwächen können
sowohl durch den Mangel an früherer historischer Erfahrung der proletarischen
Diktatur (abgesehen von der kurzlebigen Pariser Kommune) als auch durch die
strengen imperialistischen Blockaden und Aggressionen gegen die UdSSR erklärt
werden. Diese Probleme wurden jedoch durch einige wichtige theoretische und
politische Fehler vermehrt und ergänzt. Während Mao Tsetung Stalin gegen die
Verleumdungen Chruschtschows aufrecht erhielt, übte er ernsthafte und korrekte Kritik
an diesen Fehlern. Mao erklärte die ideologische Grundlage der Fehler Stalins:
„Stalin war in bestimmtem Maße in Metaphysik befangen und er lehrte viele, sich
der Metaphysik hinzugeben“, „Stalin war unfähig, den Zusammenhang zwischen dem
Kampf und der Einheit der Gegensätze zu sehen. Manche Leute in der Sowjetunion
sind so metaphysisch und so erstarrt in ihrem Denken, dass sie meinen, ein Ding
sei entweder so oder so, und die Einheit der Gegensätze nicht anerkennen. Daher
machen sie in der Politik Fehler.“ Der grundsätzliche Fehler Stalins war, dass
er die Dialektik nicht durchgehend in allen Bereichen anwandte, und deswegen
schwerwiegende fehlerhafte Schlussfolgerungen in Beziehung auf das Wesen des
Klassenkampfs im Sozialismus und die Maßnahme zur Verhinderung der
kapitalistischen Restauration zog. Während er einen heftigen Kampf gegen die
alten Ausbeuterklassen führte, leugnete Stalin in der Theorie das Hervorkommen
aus dem Inneren der sozialistischen Gesellschaft selbst einer neuen
Bourgeoisie, die durch die Revisionisten innerhalb der herrschenden
kommunistischen Partei widergespiegelt und konzentriert wurde; daher stammt
seine fehlerhafte Behauptung, dass, die “antagonistischen Klassenwidersprüche“
in der Sowjetunion durch die grundlegende Errichtung sozialistischer
Eigentumsverhältnisse in den Bereichen der Industrie und der Landwirtschaft
eliminiert worden seien. Auf ähnliche Weise führte die Tatsache, dass er in
Beziehung auf die Analyse der sozialistischen Gesellschaft die Dialektik nicht
gründlich anwandte, die sowjetische Führung zu der Feststellung, es gäbe keinen
Widerspruch mehr zwischen den Produktivkräften und den Produktionsverhältnissen
unter dem Sozialismus, und sie versäumten es, der Durchführung der Revolution
im Überbau und der Fortsetzung der Revolutionierung der Produktionsverhältnisse
auch nach der Errichtung, im großen und ganzen, des sozialistischen
Eigentumssystems, hinreichende Aufmerksamkeit zu widmen.
Dieses falsche Verständnis des Wesens der sozialistischen
Gesellschaft trug auch zu der Tatsache bei, dass Stalin nicht in genügendem
Maße zwischen den Widersprüchen im Volk selbst und denen zwischen dem Volk und
dem Feind unterschied. Daraus folgt eine ausgeprägte Tendenz, diese
Widersprüche auf bürokratische Weise zu behandeln, was dem Feind weitere
Gelegenheiten bot.
In der Periode nach dem Tod Lenins führte Stalin die
Kommunistische Internationale, die weiterhin eine wichtige Rolle beim
Voranschreiten der Weltrevolution und der Entwicklung und Befestigung der
neugegründeten kommunistischen Parteien spielte.
1935 fand ein äußerst wichtiger Kongress der Kommunistischen
Internationale statt, inmitten einer schweren weltökönomischen Krise, der,
wachsenden Drohung eines neuen Weltkriegs und imperialistischer Angriffe auf
die Sowjetunion, der Machergreifung des Faschismus in Deutschland, der
Zerschmetterung der Kommunistischen Partei Deutschlands und der Errichtung des
Faschismus oder der Drohung desselben in einer Anzahl von anderen Ländern. Es
war notwendig und richtig, dass die Kommunistische Internationale versuchte,
eine taktische Linie zu all diesen Fragen zu entwickeln.
Weil der 7. Kongress der Komintern so einen tiefen Einfluss
auf die Geschichte der internationalen Bewegung ausgeübt hat, ist es hier
notwendig, angesichts der damals bestehenden historischen Bedingungen eine
nüchterne und wissenschaftliche Einschätzung des Berichts des Kongresses zu
machen. Insbesondere müssen die Gründe der Niederlage der Kommunistischen
Partei Deutschlands gründlich untersucht werden. Dennoch können gewisse
Schlussfolgerungen jetzt gezogen werden, und angesichts der gegenwärtigen
Aufgabe der Marxisten-Leninisten von heute muss das getan werden, und drei
deutliche Abweichungen müssen identifiziert werden.
Erstens wurde die Unterscheidung zwischen dem Faschismus und
der bürgerlichen Demokratie in den imperialistischen Ländern - während sie ganz sicher für die
kommunistischen Parteien sehr wichtig war in einer Weise behandelt, die dazu
tendierte, den Unterschied zwischen diesen zwei Formen bürgerlicher Diktatur
zum absoluten und auch aus dem Kampf gegen
den Faschismus eine strategische Phase machen. Zweitens, wurde eine
These entwickelt, die behauptete, dass die wachsende Verelendung des
Proletariats in den fortgeschrittenen Ländern die materielle Basis schaffen
würde, den Bruch innerhalb der Arbeiterklasse und die daraus folgende
Polarisierung zu überwinden, die von Lenin in seinem ’Werk über den
Imperialismus’, und den Zusammenbruch der 2. Internationale so kraftvoll
analysiert wurde. Während es sicher wahr, dass die Tiefe der Krise die
gesellschaftliche Basis der Arbeiteraristokratie in den fortgeschrittenen
kapitalistischen Ländern untergrub, und dass das zu wahren Gelegenheiten
führte, von denen kommunistische Parteien Gebrauch machen mussten, um sich mit
großen Teilen der Arbeiter, die früher unter der Hegemonie der Sozialdemokraten
waren, zu vereinen, war es doch nicht richtig zu glauben, dass dieser Bruch
innerhalb der Arbeiterklasse in irgendeinem strategischen Sinnes behoben werden
konnte. Drittens, als der Faschismus definiert wurde als das neue Regime des
reaktionären Teils der Monopolbourgeoisie in den imperialistischen Ländern,
blieb damit die Tür geöffnet für die gefährliche, reformistische und
pazifistische Tendenz, einen Teil der Monopolbourgeoisie als progressiv
anzusehen.
Während es notwendig ist, diese Fehler zusammenzufassen und
daraus Lehren zu ziehen, ist es ebenso notwendig, die Kommunistische
Internationale, auch in dieser Periode, als einen Bestandteil der Erbschaft des
revolutionären Kampfs um den Kommunismus anzuerkennen, und liquidatorische und
trotzkistische Bestrebungen, wirkliche Fehler aufzugreifen, um daraus
reaktionäre Schlussfolgerungen zu ziehen, zurückzuschlagen. Sogar während
dieser Periode mobilisierte die Kommunistische Internationale Millionen von
Arbeitern gegen die Kassenfeinde und sie führte heroische Kämpfe gegen die
Reaktion, beispielsweise die Organisierung der internationalen Brigaden, die
gegen den Faschismus in Spanien kämpften, wobei viele der besten Söhne und
Töchter der Arbeiterklasse ihr Blut in einem mitreißenden Beispiel des Internationalismus vergossen.
Die Kommunistische Internationale legte auch mit Recht
großen Wert auf die Verteidigung der Sowjetunion, das Land des Sozialismus.
Aber als die Sowjetunion gewisse Kompromisse mit verschiedenen
imperialistischen Ländern schloss, begriffen die Führer der Komintern meistens
nicht den kritischen Punkt, den Mao Tsetung 1946 zusammenfasste (in Bezug auf
die damaligen Kompromisse zwischen der UdSSR und den USA, Großbritannien und
Frankreich): „Derartige Kompromisse machen es nicht erforderlich, dass die
Völker der kapitalistischen Welt diesem Beispiel folgen und innerhalb ihres
eigenen Landes Kompromisse schließen.“ Ferner müssen solche Kompromisse
zuallererst die allgemeine Entwicklung der weltrevolutionären Bewegung
berücksichtigen, in der die Verteidigung sozialistischer Staaten
selbstverständlich eine wichtige Rolle spielt.
Unter den Umständen einer imperialistischen Einkreisung
eines oder mehrerer sozialistischer
Staaten ist für das internationale Proletariat die Verteidigung dieser
revolutionären Eroberungen eine sehr wichtige Aufgabe. Es wird für die
sozialistischen Staaten auch erforderlich sein, einen Kampf auf diplomatischer
Ebene zu führen und gegebenenfalls in verschiedenen Arten von Vereinbarungen
mit der einen der anderen imperialistischen Macht einzutreten. Die Verteidigung
sozialistischer Staaten muss aber immer dem allgemeinen Fortschritt der
Weltrevolution untergeordnet sein, und darf nie dem internationalen Kampf des
Proletariats gegenüber als ein
Äquivalenter (geschweige als dessen Ersatz) betrachtet werden. Unter
gewissen Bedingungen mag die Verteidigung eines sozialistischen Landes wohl die
Hauptsache sein, aber das ist der Fall, gerade weil seine Verteidigung für den
Fortschritt der Weltrevolution von entscheidender Bedeutung wäre.
Es ist notwendig, die Erfahrungen der internationalen
kommunistischen Bewegung in der Periode des 2. Weltkriegs angesichts dieser
Lehren zusammenzufassen. Der 2. Weltkrieg darf nicht als eine bloße
Wiederholung des 1. Weltkriegs verstanden werden, weil, auch wenn dieselbe
mörderische Logik des kapitalistischen Systems dafür verantwortlich war, es
doch eine verwickelte Mischung von Widersprüchen gab. An seinem Anfang, 1939,
war es, wie Mao damals betonte, “ungerecht räuberisch und imperialistisch im
Wesen“. Aber es trat eine sehr große Veränderung mit weltumfassenden
Nachwirkungen ein, als Hitlers Deutschland seine Truppen auf die Sowjetunion
richtete. Dieser seitens der Sowjetunion gerechte Krieg zog die Unterstützung
und Zuneigung der Arbeiterklasse und der Unterdrückten der ganzen Welt an, die
von dem heroischen Widerstand der Roten Armee und der sowjetischen
Arbeiterklasse und des Volkes sehr begeistert waren. Dies stellte kein bloßes
Mitleid mit einem Opfer der Aggression dar, sondern die tiefgehende
Überzeugung, dass die Verteidigung der Sowjetunion auch die Verteidigung des
sozialistischen Stützpunktgebietes der Weltrevolution hieß. Auf ähnliche Weise
entwickelte sich der Krieg, den das chinesische Volk unter der Führung der
Kommunistischen Partei Chinas gegen die japanische Aggression führte, und er
war ganz bestimmt ein gerechter Krieg und ein Bestandteil der proletarischen
Weltrevolution.
Besonders mit dem Eintritt der Sowjetunion in den Krieg
wurde sein Charakter noch verwickelter. Der Krieg wurde zu einer Mischung aus
vier Bestandteilen: der Krieg zwischen dem Sozialismus und dem Imperialismus,
der Krieg zwischen den imperialistischen Blöcken, der Krieg der Unterdrückten
gegen den Imperialismus, und der Widerspruch zwischen dem Proletariat und der
Bourgeoisie, der in einigen Ländern das Niveau des bewaffneten Kampfes
erreichte.
Diese unterschiedlichen Aspekte führten einerseits zum Wachstum
der sozialistischen Kräfte, zur Niederlage der faschistischen,
imperialistischen Mächte, zur Schwächung des Imperialismus und zur
Beschleunigung der nationalen Befreiungskämpfe. Andererseits führten sie zu
einer Umgestaltung der imperialistischen Weltaufteilung mit den USA in der
Rolle des Hauptbanditen unter den Imperialisten.
Es gab große revolutionäre Errungenschaften im Laufe des 2.
Weltkrieges; gleichzeitig kann man die schwerwiegenden Fehler nicht übersehen
und der kollektive Prozess der tiefgreifenden Zusammenfassung muss unbedingt
begonnen werden, um auf die kommenden Stürme besser vorbereitet zu sein.
Insbesondere können wir auf den Fehler hinweisen, die oben genannten
Widersprüche eklektisch zu kombinieren. Im praktisch-politischen Sinne wurde
der diplomatische Kampf und die internationalen Vereinbarungen der Sowjetunion
immer mehr mit den Aktivitäten der kommunistischen Parteien der Komintern
verwechselt. Dieses Problem trug auch zu starken Tendenzen bei, die
nicht-faschistischen Mächte anders vorzustellen, als sie in Wirklichkeit waren
– Imperialisten, die gestürzt werden müssten. In den europäischen Ländern, die
von den deutschen faschistischen Truppen besetzt wurden, war es für die
kommunistischen Parteien nicht falsch nationale Gefühle taktisch zu benutzen,
um die Massen zu mobilisieren, aber es wurden Fehler gemacht weil solche
taktischen Maßnahmen zum strategischen Niveau erhoben wurden. Befreiungskämpfe
in den Kolonien unter der Herrschaft der verbündeten imperialistischen Mächte
wurden auch aufgrund solcher fehlerhaften Ansichten zurückgehalten.
Während die Marxisten-Leninisten heute die hervorragenden
revolutionären Kämpfe und Siege, die in dieser wichtigen Periode und in den
direkt darauf folgenden Jahren stattfanden, hochschätzen und aufrechterhalten
müssen sie gleichzeitig ihr Verständnis für diese Fehler und deren Grundlage
noch vertiefen.
Das sozialistische Lager, das aus dem 2. Weltkrieg
hervorging, war nie solide. Es wurden sehr wenige revolutionäre Umwandlungen in
den meisten osteuropäischen Volksdemokratien durchgeführt. In der Sowjetunion
selbst gewannen mächtige revisionistische Kräfte, die vor dem 2. Weltkrieg und
in dessen Verlauf und Nachwirkung entfesselt waren, an Stärke und Einfluss.
1956, nach dem Tode Stalins, war es diesen revisionistischen Kräften, geführt
von Chruschtschow, gelungen, die politische Macht zu ergreifen. Sie griffen die
Marxisten-Leninisten an allen Fronten an und restaurierten den Kapitalismus in
jenem Land.
Der Putsch seitens Chruschtschow und der Revisionisten in
der Sowjetunion auch, wie jetzt klar ist, der Gnadenstoß (coup de grace) für
die kommunistische Bewegung, wie sie bis dahin existiert hatte. Der weit
ausgebreitete krebsartige Revisionismus hatte bereits viele Parteien der
Komintern (darunter einige der einflussreichsten) verzehrt. Viele andere
Parteien, die rasch zu Positionen des modernen Revisionismus entartetem, wurden
nur durch dünnste Schleier bedeckt, während die wahren revolutionären Elemente
erstickt wurden. In der Sowjetunion selbst, nach dem Tod Stalins zeigten sich
die wahren Marxisten-Leninisten und das sowjetische Proletariat, die von dem
Krieg geschwächt und durch schwerwiegende politische und ideologische Fehler
entwaffnet waren, nicht in der Lage, irgendeinen ernsthaften Gegenstoß gegen
die revisionistischen Verräter zu machen.
Mao Tstetung, die
Kulturrevolution und die Marxistisch-Leninistische Bewegung
Gleich nach Chruschtschows Putsch fingen Mao Tsetung und die
Marxisten-Leninisten der Kommunistischen Partei Chinas an, die Entwicklungen in
der Sowjetunion und in der internationalen kommunistischen Bewegung zu
analysieren und gegen den modernen Revisionismus zu kämpfen. Die
Veröffentlichung des Vorschlags zur Generallinie der Internationalen
Kommunistischen Bewegung (der 25-Thesen-Brief) von 1963 war eine allseitige und
öffentliche Verurteilung des Revisionismus und ein Aufruf an die wahren
Marxisten-Leninisten aller Länder. Die heutige marxistisch-leninistische
Bewegung hat in diesem historischen Appell und der Polemiken, die ihn
begleiteten, ihre Herkunft.
In dem Vorschlag und den Polemiken machten Mao und die
Kommunistische Partei Chinas richtigerweise folgendes:
- Sie hielten die leninistische Ansicht über die
proletarische Diktatur aufrecht und widerlegten die revisionistische Theorie
des “Staates des ganzen Volkes“.
- Sie hielten die Notwendigkeit der bewaffneten Revolution
aufrecht und setzten sich der Strategie eines “friedlichen Übergangs zum
Sozialismus“ entgegen;
- Sie unterstützten und förderten die Entwicklung der
nationalen Befreiungskriege der Unterdrückten, indem sie die
Scheinunabhängigkeit des “Neokolonialismus“ entlarvten und die revisionistische
Ansicht widerlegten, dass die Befreiungskriege vermieden werden sollten, weil
sie den “Weltfrieden“ bedrohten.
- Sie bewerteten Stalin und die Erfahrung des
sozialistischen Aufbaus in der UdSSR im Allgemeinen positiv und widerlegten die
gegen Stalin gerichteten Verleumdungen, er sei ein “Schlächter“ und ein
“Tyrann“ gewesen; während sie gleichzeitig einige wichtige Kritiken an seinen
Fehlern übten.
- Sie bekämpften die Bestrebungen Chruschtschows, anderen
Parteien eine revisionistische Linie aufzuzwingen, und kritisierten auch
Thorez, Togliatti, Tito und andere moderne Revisionisten.
- Sie führten in Keimform die These über die Klassennatur
des Sozialismus und die Durchführung der Revolution unter der Diktatur des
Proletariats eins, die Mao Tsteung damals zu entwickeln im Begriff war.
- Sie riefen zu einem umfassenden Studium der historischen
Erfahrungen der internationalen kommunistischen Bewegung und der Wurzel des
Revisionismus auf.
Diese Punkte, wie auch andere, die im Vorschlag und den
Polemiken enthalten sind, waren und bleiben noch lebenswichtige Elemente, die
dazu dienen, zwischen dem Marxismus-Leninismus und dem Revisionismus zu
unterscheiden. Durch diese Polemiken ermutigen Mao und die Kommunistische
Partei Chinas die Marxisten-Leninisten, sich von den Revisionisten abzutrennen
und neue proletarische revolutionäre Parteien zu gründen. Die Polemiken stellten
einen radikalen Bruch mit dem modernen Revisionismus und eine ausreichende
Basis für die Marxisten-Leninisten, vorwärts in die Schlacht zu gehen, dar.
Jedoch war die Kritik am Revisionismus in einer Reihe von Fragen nicht
tiefgreifend genug und einige fehlerhafte Ansichten wurden, gerade während
andere kritisiert wurden, eingebracht. Genau wegen der wichtigen Rolle, die
diese Polemiken, Mao und die Kommunistische Partei Chinas bei der Entstehung
einer neuen marxistisch-leninistischen Bewegung spielten, ist es richtig und
notwendig, den sekundären, negativen Aspekt bei diesen Polemiken und dem Kampf,
den die Kommunistische Partei Chinas in der internationalen kommunistischen
Bewegung führte, zu berücksichtigen.
In Beziehung auf die imperialistischen Länder wurde in dem
Vorschlag die Ansicht vorgetragen, dass: “Bei den kapitalistischen Ländern, die
der US-Imperialismus beherrscht oder zu beherrschen bestrebt ist, sollten die
Arbeiterklassen und das Volk ihre Angriffe hauptsächlich gegen den
US-Imperialismus richten, aber auch gegen ihre eigenen Monopolkapitalisten und andere reaktionäre Kräfte die die
Nationalinteressen verraten. Diese Ansicht, die die Entwicklung der
marxistisch-leninistischen Bewegung in diesen Arten von Ländern schwer
beeinflusste, verdunkelt die Tatsache, dass in den imperialistischen Ländern
die “Nationalinteressen“ eben imperialistische Interessen sind, und diese
werden von der herrschenden Monopolkapitalistenklassen nicht verraten, sondern
im Gegenteil verteidigt, egal welche Bündnisse sie mit anderen
imperialistischen Mächten auch schließen mögen, und trotz der unvermeidlich
ungleichen Natur eines solchen Bündnisses. Das Proletariat dieser Länder wird
dadurch in Versuchung gebracht, die imperialistische Bourgeoisie als den besten
Verteidiger der Interessen der Bourgeoisie zu überbieten. Diese Ansicht hatte
eine längere Geschichte in der internationalen kommunistischen Bewegung und
damit muss gebrochen werden. Während die KPC im Gegensatz zu den Revisionisten
großen Wert auf die Entwicklung marxistisch-leninistischer Parteien legte, fand
sie die notwendigen Formen und Mittel nicht, die internationale Einheit der
Kommunisten weiterzuentwickeln. Trotz ihrer Beiträge zur ideologischen und
politischen Einheit wurden diese nicht von den Bestrebungen widergespiegelt,
die organisatorische Einheit auf Weltebene aufzubauen. Die KPC hatte ein
übertriebenes Verständnis der negativen Aspekte der Komintern, hauptsächlich
für diejenigen, die durch Überzentralisation verursacht wurden, was dazu führte,
dass die Initiative und Unabhängigkeit der dazugehörenden kommunistischen
Parteien erdrückt wurde. Während die KPC den Begriff der Vaterpartei mit Recht
kritisierte, auf seinen schädlichen Einfluss innerhalb der kommunistischen
Bewegung hinwies, und die Prinzipien der brüderlichen Beziehungen zwischen
Parteien betonte, leistete der Mangel an einem organisierten Forum, wo sich
über Ansichten auseinandergesetzt und eine gemeinsame Stellungnahme errungen
werden konnte, keine Hilfe dabei, dieses Problem zu lösen, sondern
verschlimmerte es sogar.
Wenn der theoretische Kampf gegen den modernen Revisionismus
eine entscheidende Rolle bei dem Wiederaufbau einer marxistisch-leninistischen
Bewegung spielte, war es besonders die Große Proletarische Kulturrevolution; eine
neue, beispiellose Kampfform, selbst zum großen Teil eine Frucht dieses Kampfs
gegen den modernen Revisionismus, die eine völlig neue Generation von
Marxisten-Leninisten hervorrief. Zehnmillionen von Arbeitern, Bauern und
revolutionärer Jugend, die in den Kampf gingen, um diejenigen, die den
kapitalistischen Weg gingen und in der Partei, im Staatsapparat festgesetzt
waren, zu stürzen und die Gesellschaft zu revolutionieren, schlugen eine
schwingende Saite unter Millionen der ganzen Welt an, die sich als Teil des
revolutionären Aufschwungs der Welt in den 60er und frühern 70er Jahren
durchzog, erhoben.
Die Kulturrevolution stellt die fortgeschrittenste Erfahrung
der Diktatur des Proletariats und der Revolutionierung der Gesellschaft dar.
Zum ersten Mal wurden die Arbeiter und andere revolutionäre Elemente mit einem
klaren Verständnis der Natur des Klassenkampfs im Sozialismus bewaffnet; ein
Verständnis der Notwendigkeit, sich zu erheben, und die, die den
kapitalistischen Weg gingen, welche unumgänglich aus dem Innern der
sozialistischen Gesellschaft hervortreten würden; und die besonders in der
Führung der Partei selbst konzentriert sind – zu stürzen und weiterzukämpfen,
um die sozialistische Umwandlung weiter vorwärtszubringen und so den Boden
auszugraben, der diese kapitalistischen Elemente erzeugt. Große Siege wurden im
Laufe der Kulturrevolution, die die kapitalistische Restauration in China mehr
als ein Jahrzehnt lang verhinderte und zu großen sozialistischen Umwandlungen
in der Erziehung, Literatur und Kunst, wissenschaftlicher Forschung, und
anderen Elementen des Überbaus führte, errungen. Millionen von Arbeitern und
anderen Revolutionären vertiefen in großem Maß ihr Klassenbewusstsein und die
Beherrschung des Marxismus-Leninismus im Laufe dieses heftigen ideologischen
und politischen Kampfes und ihre Fähigkeit, die politische Macht auszuüben,
wurde weiter erhöht. Die Kulturrevolution wurde als Bestandteil des
internationalem Kampfs des Proletariats geführt und war ein Lehrgebiet im
proletarischen Internationalismus, was sich nicht nur durch die Unterstützung
der revolutionären Kämpfe der ganzen Welt manifestierte, sondern auch durch die
echten Opfer, die seitens des chinesischen Volkes, um Unterstützung zu leisten,
gebracht werden. Revolutionäre Führer wie Chiang Ching und Dschang Tschuntjiao
traten hervor, die Seite an Seite mit den Massen standen, sie in den Kampf
gegen die Revisionisten führten und die Marxismus-Leninismus-Mao-Tsetung-Ideen
angesichts ihrer bitteren Niederlagen weiter verteidigten.
Lenin sagt: „Ein Marxist ist nur, wer die Anerkennung des
Klassenkampfs auf die Anerkennung der Diktatur
der Proletariats erstreckt.“ In Anbetracht der unschätzbaren Lehren und
Fortschritte, die durch die Große Proletarische Kulturrevolution unter der Führung
von Mao Tsetung errungen wurden, ist dieser von Lenin aufgestellte Maßstab noch
weiter verschärft. Es kann jetzt gesagt werden, dass nur der ein Marxist ist,
der die Anerkennung des Klassenkampfes auf die Anerkennung der Diktatur des
Proletariats auch auf die Anerkennung objektiven Daseins der Klassen,
antagonistischer Klassengegensätze und der Fortsetzung des Klassenkampfs unter
der Diktatur des Proletariats durch die ganze sozialistische Periode bis hin
zum Kommunismus erstreckt. Und, wie Mao es so kräftig ausdrückte, „Mangelnde
Klarheit in dieser Frage führt zu Revisionismus.“
Die Kulturrevolution war ein schlagender Beweis der
Lebendigkeit des Marxismus-Leninismus. Sie zeigte, dass die proletarische
Revolution anders als alle früheren Revolution war, die nur dazu führen
konnten, dass ein Ausbeutungssystem durch ein anderes ersetzt wurde. Sie war
eine großartige Inspirationsquelle für Revolutionäre aller Länder. Aus allen
diesen Gründen verdienten sich die Kulturrevolution und Mao Tsetung die dauernden
und grimmigen Beschimpfungen aller Reaktionäre und Revisionisten, und aus
denselben Gründen bleibt die Kulturrevolution ein unentbehrlicher Bestandteil
der revolutionären Erbschaft der
internationalen kommunistischen Bewegung.
Trotz der großartigen Siege der Kulturrevolution behielten
weiter die Revisionisten wichtige Stellungen in der chinesischen Partei und im
Staat, und sie forderten Linien und Politiken, die den noch zerbrechlichen
Bestrebungen, eine wahre internationale kommunistische Bewegung wieder
aufzubauen, sehr schädlich waren. Die Revisionisten in China, die zum großen
Teil seine Diplomatie und die Beziehungen zwischen der Kommunistischen Partei
Chinas und anderen marxistisch-leninistischen Parteien beherrschten, kehrten
den revolutionären Kämpfen des Proletariats und der unterdrückten Völker den
Rücken zu oder versuchten diese Kämpfe den staatlichen Interessen Chinas zu
unterwerfen. Reaktionäre Despoten wurden fälschlicherweise als
“Antiimperialisten“ eingestuft und unter der Fahne eines weltweitern Kampfes
gegen “Hegemonismus“ wurden zunehmend gewisse imperialistische Mächte des
westlichen Blockes als mittlere oder gar positive Kräfte in der Welt
bezeichnet. Sogar in dieser Periode fingen viele von den Revisionisten der KPC
unterstützte prochinesische marxistisch-leninistische Parteien an, unverschämt
im Gefolge der Bourgeoisie einherzutrotten und sogar in imperialistische
Abenteuer und Kriegsvorbereitungen, die auf die Sowjetunion, die immer mehr als
der “Hauptfeind“ in der ganzen Welt betrachtet wurde, gerichtet waren,
einzuwilligen oder sie zu unterstützen. Alle diese Tendenzen blühten völlig auf
beim Putsch in China und bei dem darauffolgenden Ausbau der
“Drei-Welten-Theorie“, welche die Revisionisten bestrebt waren, der
internationalen kommunistischen Bewegung aufzuzwingen. Die Marxisten-Leninisten
haben die revisionistische Verleumdung mit Recht widerlegt, die
“Drei-Welten-Theorie“ sei von Mao Tsetung vorgebracht. Das reicht aber nicht.
Die Kritik an der “Drei-Welten-Theorie“ muss vertieft werden, indem die ihr
zugrundeliegenden Begriffe kritisiert und die Ursprünge untersucht werden. Hier
ist es wichtig zu bemerken, dass die revisionistischen Ursupatoren dazu
gezwungen waren, Maos nächste Waffenbrüder zu verurteilen, weil sie diese konterrevolutionäre
Theorie bekämpften.
Einer der wesentlichen Widersprüche oder Merkmale der Epoche
des Imperialismus und der proletarischen Revolution ist der Widerspruch
zwischen den sozialistischen Staaten und den imperialistischen Staaten. Obwohl
dieser Widerspruch in der heutigen Zeit vorübergehend beseitig ist infolge der
revisionistischen Umwandlung vieler ehemaliger sozialistischer Staaten, trifft
es nicht weniger zu, dass die Zusammenfassung der Erfahrungen der
kommunistischen Bewegung bei der Behandlung dieses Widerspruchs noch eine
wichtige theoretische Aufgabe bleibt, weil es unvermeidbar ist, dass das
Proletariat sich nochmals in einer Lage finden wird, wo einem oder mehreren
sozialistischen Staaten mit der Existenz räuberischer imperialistischer Banden
begegnet sein wird.
1976, kurz nach dem Tod Mao Tsetungs setzten die, die den
kapitalistischen Weg gingen, einen tollwütigen Putsch in Gang, der die Urteile
der Kulturrevolution ganz auf den Knopf stellte, die Revolutionäre in der
Führung der KPC stürzte, ein umfassendes revisionistisches Programm einführte,
und vor dem Imperialismus kapitulierte.
Diesem Putsch wurde mit dem Widerstand der Revolutionären in
der Kommunistischen Partei Chinas begegnet, die um eine Restauration
proletarischer Herrschaft in jenem Land noch heute kämpfen. Auf internationaler
Ebene wurde die revisionistische Linie Hua Kuofengs und Deng Hsiaopings von
revolutionären Kommunisten vieler Länder durchschaut, und die die auf dem
kapitalistischen Weg waren, wurden kritisiert und entlarvt. Dieser Widerstand
in China und auf internationaler Ebene gegen den Putsch bezeugt die
weitsichtige revolutionäre Führung Mao Tsetungs, der unermüdlich darauf
hinarbeitete, das Proletariat und die Marxisten-Leninisten mit einer
Einschätzung des Klassenkampfs unter der Diktatur des Proletariats und der
Möglichkeit einer kapitalistischen Restauration zu bewaffnen. Die theoretische
Arbeit, die das proletarische Hauptquartier, geleitet von Mao Tsetung,
leistete, spielte auch dabei eine Hauptrolle, die Marxisten-Leninisten mit
einem korrekten Verständnis der Natur der Widersprüche in der sozialistischen
Gesellschaft zu versehen, und diese Arbeit bleibt eine wichtige Ergänzung der
Mao Tsetung-Ideen. Auf diese Weise wurde die marxistisch-leninistische Bewegung
auf die tragischen Ereignisse 1976 ideologisch besser vorbereitet, als sie es
20 Jahre früher anlässlich des revisionistischen Putsches in der Sowjetunion
war, obwohl sie zwangsläufig einer Situation gegenüberstand, in der kein
sozialistisches Land vorhanden war.
Dennoch war es unvermeidlich, dass die kapitalistische
Restauration in einem Land, das ein Viertel der Weltbevölkerung bildete, und
die revisionistische Eroberung der marxistisch-leninistischen Partei, die die
Vorhut der internationaler Bewegung gewesen war, den weltrevolutionären Kampf
und die marxistisch-leninistische Bewegung tiefgreifend beeinflussen würde.
Viele Parteien, die früher ein Teil der internationalen kommunistischen
Bewegung waren, umarmten die Revisionisten in China und ihre
“Drei-Welten-Theorie“, und ließen den revolutionären Kampf völlig im Stich.
Infolgedessen verbreiteten diese Parteien in einem gewissen Maße Demoralisation
und, andererseits verloren sie das Vertrauen der revolutionären Elemente und
machten eine große Krise durch oder fielen vollkommen auseinander.
Auch unter einigen anderen marxistisch-leninistischen
Kräften, die sich weigerten, der Führung der chinesischen Revisionisten zu
folgen, führte der Verlust in China zur Demoralisation und zur Infragestellung
der Marxismus-Leninismus-Mao Tsetung-Ideen. Diese Tendenz wurde noch weiter
verschlimmert, als Enver Hoxha und die PAA einen unverhüllten Angriff auf die
Mao Tsetung-Ideen starteten.
Obwohl nach dem Putsch in China bis zu einem gewissen Grad
eine Krise in der internationalen kommunistischen Bewegung zu erwarten war,
wiesen die Tiefe dieser Krise und die Schwierigkeiten, sie zu überwinden darauf
hin, dass der Revisionismus in verschiedenen gestalten bereits 1976 in der
marxistisch-leninistischen Bewegung stark war. Die Marxisten-Leninisten müssen
die Wurzeln des Revisionismus weiter untersuchen und studieren, sowohl in der
letzten Periode als auch in früheren Perioden in der internationalen Bewegung
und den Kampf gegen den bestehenden revisionistischen Einfluss weiter führen,
während sie gleichzeitig die grundlegenden Prinzipien, die in den
revolutionären Fortschritten des internationalen Proletariats und der
kommunistischen Bewegung durch seine ganze Geschichte geschmiedet wurden,
weiter aufrechterhalten und aufbauen müssen.
Die Aufgabe der
Revolutionären Kommunisten
Die Aufgabe der revolutionären Kommunisten aller Länder ist
die Entwicklung der Weltrevolution zu beschleunigen – der Sturz des
Imperialismus und der Reaktion durch das Proletariat und die revolutionären
Massen; die Errichtung der Diktatur des Proletariats, den notwendigen Etappen
und Bündnissen in verschiedenen Ländern entsprechend; und der Kampf, all die
materiellen und ideologischen Überbleibsel der Ausbeutergesellschaft zu
bewältigen, und so an die klassenlose Gesellschaft, den Kommunismus in der
Welt, zu gelangen. Zu allererst müssen sich die Kommunisten an den Grund ihres
Daseins erinnern und dementsprechend handeln, sonst sind sie der Revolution
vollkommen nutzlos, und schlimmer, sie würden entarten und zu Hindernissen auf
dem Weg der Revolution werden.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die proletarische Revolution
nur von einer wahren proletarischen Partei errungen und vorangebracht werden
kann, die auf die Wissenschaft der Marxismus-Leninismus-Mao Tsetung-Ideen
gegründet und nach leninistischen Grundsätzen aufgebaut ist, und dazu fähig
ist, die besten revolutionären Elemente unter dem Proletariat und anderen
Teilen der Massen für sich zu gewinnen und sie zu schulen. Heute gibt es keine
solche Partei in den meisten Ländern der Welt, und auch dort, wo es solche
Parteien gibt, sind sie im Allgemeinen nicht ideologisch oder organisatorisch
stark genug, die Forderungen und Gelegenheiten der kommenden Perioden zu
bewältigen. Aus diesen Gründen ist die Gründung und Verstärkung wahrer
marxistisch-leninistischer Parteien eine lebenswichtige Aufgabe der ganzen
internationalen kommunistischen Bewegung. In den Ländern, wo es keine
marxistisch-leninistische Partei gibt, besteht die unmittelbare Aufgabe der
dortigen revolutionären Kommunisten darin, eine solche Partei mit der Hilfe der
internationalen kommunistischen Bewegung zu gründen. Der Schlüssel zur Gründung
der Partei ist die Entwicklung einer korrekten politischen Linie und eines
Programms, unter Berücksichtigung sowohl der Besonderheiten eines gegebenen
Landes als auch der allgemeinen Weltsituation. Die marxistisch-leninistische
Partei muss in enger Verbindung mit der Durchführung der revolutionären Arbeit
unter den Massen, durch die Anwendung einer revolutionären Massenlinie und
insbesondere durch Lösen und Eingehen auf die dringenden politischen Fragen,
die gelöst werden müssen, damit die revolutionäre Bewegung voranschreiten kann,
aufgebaut werden. Wenn das nicht getan wird, kann die Aufgabe des Parteiaufbaus
steril werden, sich von der revolutionären Praxis abtrennen und nirgendwohin führen.
Andererseits ist es genauso falsch, die Gründung der Partei von der
Zusammenraffung einer bestimmten Anzahl Mitglieder abhängig zu machen, oder
darauf zu beharren, dass ein bestimmter quantitativer Einfluss unter den Massen
errungen werden muss, bevor die gegründet werden darf. In den meisten Fällen,
wenn die Partei am Anfang ihrer Gründung steht, wird sie nur eine relativ
kleine Anzahl Mitglieder haben; jedenfalls ist es eine immer bestehende
Aufgabe, die revolutionären Elemente unter dem Banner der Partei
zusammenzuraffen und den Einfluss der Partei unter dem Proletariat und den
Massen zu vertiefen.
Beim Aufbau und der Verstärkung der marxistisch-leninistischen
Partei muss ein aktiver ideologischer Kampf gegen die bürgerlichen und
kleinbürgerlichen Einflüsse in ihren Reihen geführt werden. Beim Aufbau der
Vorhutparteien, sollten die Marxisten-Leninisten von den Erfahrungen der
Kulturrevolution lernen, worin Mao, um den proletarischen Charakter der Partei
und ihre Vorhutrolle zu sichern, kämpfte. Maos Verständnis über den Kampf
zweier Linien innerhalb der Partei, seine Kritik an fehlerhaften Ansichten über
eine “monolithische Partei“ und seine Betonung der Notwendigkeit der
ideologischen Umgestaltung von Parteimitgliedern bereicherten den grundlegenden
Begriff der Vorhutpartei wie ihn Lenin aufgestellt hatte. Es ist wichtig, eine
politische Situation zu schaffen, worin es sowohl den Zentralismus als auch die
Demokratie, sowohl die Disziplin als auch die Freiheit, sowohl Willenseinheit
als auch persönlichen Seelenfrieden und Lebendigkeit gibt.
Ohne von der revolutionären Theorie geleitet zu sein, tappt
die Praxis im Dunkeln. Die marxistisch-leninistischen Parteien, und die
internationale kommunistische Bewegung als Ganzes, muss ihr Verständnis der
revolutionären Theorie vertiefen, während sie eine konkrete Analyse der
konkreten Bedingungen in der Gesellschaft und der Welt macht. Die
Marxisten-Leninisten dürfen das Gebiet der Analyse neuer Phänomene nicht
anderen überlassen, und sie müssen den theoretischen Kampf über all die
lebenswichtigen Probleme und umstrittenen Fragen in der revolutionären Bewegung
und der Gesellschaft überhaupt eifrig führen.
Die marxistisch-leninistische
Partei muss aufgebaut und organisiert werden mit dem grundlegenden Zweck der
Machtergreifung fest im Kopf und sie muss die Aufgabe übernehmen, sich, das
Proletariat und die revolutionären Massen organisatorisch, politisch und
ideologisch darauf vorzubereiten. Wie das gemeinsame Kommunique vom Herbst 1980
ausdrückte: „Kurz gesagt: Kommunisten befürworten revolutionäre Kriegsführung.
Dieser revolutionäre Krieg und andere Formen des revolutionären Kampfes müssen
als wichtige Schulungsarenen durchgeführt werden, um die Fähigkeiten der
revolutionären Massen, politische Macht auszuüben, und die Gesellschaft
umzuwandeln, zu entwickeln. Auch wenn die Bedingungen für den bewaffneten Kampf
der Massen noch nicht reif sind, müssen die Kommunisten die notwendige Arbeit
der Vorbereitung auf das Hervortreten solcher Bedingungen leisten. Dieses
Prinzip hat eine ganze Reihe von Implikationen für die
marxistisch-leninistischen Parteien, ungeachtet der Unterschiede der Aufgaben
und Phasen, die die Revolution in verschiedenen Ländern durchgehen wird; das
heißt auch, dass die Partei, deren Rückgrat auf illegaler Grundlage organisiert
sein muss, darauf vorbereitet sein muss, der Unterdrückung durch die
Reaktionäre, die nie auf längere Zeit eine wahre revolutionäre Partei friedlich
dulden werden, zu widerstehen.
Bei der Durchführung des bewaffneten Kampfes um die Macht
sollte die marxistisch-leninistische Partei verschiedene Formen der legalen
und/oder offenen Arbeit anwenden. Die Geschichte hat gezeigt, dass, während
eine solche Arbeit wichtig, sogar manchmal in einer gegebenen Periode
entscheidend sein kann, muss sie mit der Entlarvung der Klassennatur der
bürgerlichen Demokratie gekoppelt werden, und unter keinen Umständen dürfen die
Kommunisten ihre Deckung fallen lassen und es versäumen, die notwendigen
Maßnahmen zu ergreifen, um die andauernde Fähigkeit der Partei, revolutionäre
Arbeit zu leisten, zu sichern, wenn die verschiedenen legalen Möglichkeiten
verschwinden. Frühere Erfahrung bei der Behandlung des Widerspruchs zwischen
der Benutzung der legalen und offenen Möglichkeiten, ohne in den Legalismus und
parlamentarischen Kretinismus zu geraten, müssen zusammengefasst und die
zutreffenden Lehren gezogen werden.
Um ihre revolutionäre Aufgabe auszuführen und die Massen auf
die Machtergreifung vorzubereiten, muss die marxistisch-leninistische Partei
mit einer Regelmäßig erscheinenden kommunistischen Presse bewaffnet sein,
obwohl die Rolle der Presse anders sein wird, gemäß den jeweiligen Aufgaben,
die von dem Fortgang der Revolution in den zwei Arten von Ländern gestellt
werden. Die kommunistische Presse darf weder kleinlich und engstirnig noch
trocken und dogmatisch sein, sie muss bestrebt sein, das klassenbewusste
Proletariat und andere mit einer allseitigen Gesellschafts- und Weltanschauung
zu bewaffnen, hauptsächlich durch die Analyse und politische Enthüllung, die
auf frischer Spur den Ereignissen folgen.
Die marxistisch-leninistische Partei jedes Landes muss als
ein Kontingent der internationalen kommunistischen Bewegung aufgebaut werden,
und muss ihren Kampf als Bestandteil des Kampfes um den Kommunismus auf
Weltebene durchführen und ihm unterworfen sein. Die Partei muss ihre eigenen
Reihen, die klassenbewussten Arbeiter und die revolutionären Massen im Geist
des proletarischen Internationalismus schulen, dabei anerkennen, dass der
Internationalismus nicht bloß die Unterstützung ist, die das Proletariat eines
Landes zu dem eines anderen Landes leistet, sondern noch wichtiger, eine
Widerspiegelung der Tatsache ist, dass das Proletariat eine einzige Klasse auf
Weltebene ist, mit einem einzigen Klasseninteresse, und die Aufgabe hat, die
ganze Menschheit zu befreien.
Eine solche internationalistische Schulung und Propaganda
ist ein unerlässlicher Bestandteil der Vorbereitung der Partei und des
Proletariats darauf, die Revolution weiter vorwärts zu führen, nachdem die
politische Macht in einem gegebenen Land errungen wird. Das Erringen der
politischen Macht, sogar auch die Errichtung eines sozialistischen Systems, das
nicht auf Ausbeutung beruht, darf nie als Zweck an sich betrachtet werden,
sondern als ein Teil einer längeren Übergangsperiode voll Windungen und
Wendungen und sowohl unvermeidliche Rückschläge als auch Fortschritte, bis das
Ziel des weltweiten Kommunismus errungen wird.
Die Aufgaben in den
Kolonialen, Halb-(oder neo-)kolonialen Ländern
Die kolonialen (oder neokolonialen) Länder, die vom
Imperialismus unterjocht sind, haben den Hauptschauplatz des weltweiten Kampfs
des Proletariats seit dem 2. Weltkrieg bis zum heutigen Tag gebildet. In dieser
Periode wurden eine Menge Erfahrungen bei der Führung erworben. Dem
Imperialismus wurden schwerwiegende Niederlagen beigebracht und das Proletariat
hat bedeutende Siege errungen, einschließlich nationaler Befreiungskriege, die
nicht zur Errichtung der proletarischen Macht durch das Proletariat und seine
Verbündeten führten, sondern dazu führten, dass die Früchte von dem Sieg des
Volkes von neuen Ausbeutern geerntet wurden, oft in Verbindung mit der einen
oder anderen imperialistischen Macht bzw. Mächte. Das alles zeigt, dass die
internationale kommunistische Bewegung eine sehr wichtige Aufgabe hat, diese
mehreren Jahrzehnte an Erfahrungen bei der Führung der Revolution in diesen
Arten von Ländern kritisch zusammenfassen.
Der Bezugspunkt der Aufarbeitung revolutionärer Strategien
und Taktiken in den kolonialen, halb- (oder neo-) kolonialen Ländern bleibt
immer noch die Theorie, die Mao Tsetung in den langen Jahren revolutionären
Krieges in China entwickelte.
Die Zielscheibe der Revolution in Ländern dieser Art sind
der auswärtige Imperialismus und die komprador-bürokratische Bourgeoisie und
Feudalen, welche Klassen sind, die mit dem Imperialismus verbunden und von ihm
abhängig sind. In diesen Ländern wird die Revolution zwei Phasen durchlaufen:
Erstens eine neudemokratische Revolution, die direkt zur zweiten
sozialistischen Revolution führt. Der Charakter, die Zielscheibe und die
Aufgaben der ersten Phase der Revolution ermöglichen und erfordern von dem
Proletariat, eine breite Einheitsfront aufzubauen, die alle Klassen und Strata
mit einschließt, die zur Unterstützung des neudemokratischen Programms gewonnen
werden können. Es muss aber auf Grundlage der Entwicklung und Verstärkung der
unabhängigen Kräfte des Proletariats, darunter (unter geeigneten Umständen)
seiner eigenen Streitkräfte, vorgehen, und die Hegemonie des Proletariats unter
anderen Teilen der revolutionären Massen, besonders den armen Bauern,
errichten. Der Eckpfeiler dieses Bündnisses ist das Arbeiter-Bauern-Bündnis,
und die Durchführung der Agrarrevolution (d.h. der Kampf gegen die halbfeudale
Ausbeutung auf dem Land und/oder die Erfüllung der Parole “Das Land dem, der es
bebaut“) ist ein zentraler Bestandteil des neudemokratischen Programms.
In diesen Ländern ist die Ausbeutung des Proletariats und
der Massen hart; die Freveltaten der imperialistischen Herrschaft dauernd, und
die herrschenden Klassen üben meistens ihre Diktatur auf nackte und brutale
Weise aus - auch wenn sie eine
bourgeoisdemokratische oder parlamentarische Form anwenden, ist ihre Diktatur
nur sehr dünn verschleiert. Diese Situation führt zu häufigen revolutionären
Kämpfen seitens des Proletariats, der Bauern und anderer Sektionen der Massen,
und diese Kämpfe nehmen oft die Form des bewaffneten Kampfes an. Aus allen
diesen Gründen, darunter die schiefe und verzerrte Entwicklung dieser Länder,
die es den revolutionären Klassen oft
unmöglich macht, eine stabile Herrschaft zu bewahren und ihre Macht
durch den ganzen Staat zu befestigen, ist es oft der Fall, dass die Revolution
die Form von langwieriger revolutionärer Kriegsführung annimmt, in der die
revolutionären Kräfte imstande sind, Stützpunktgebiete der einen oder anderen
Art auf dem Land zu errichten und die grundsätzliche Strategie der Einkreisung
der Städte vom Land her auszuführen.
Der Schlüssel bei der Durchführung einer neudemokratischen
Revolution ist die unabhängige Rolle des Proletariats und seine Fähigkeit,
mittels seiner marxistisch-leninistischen Partei, seine Hegemonie im
revolutionären Kampf zu errichten. Die Erfahrung hat immer wieder gezeigt, dass
auch wenn ein Teil der nationalen Bourgeoisie sich an die revolutionäre
Bewegung anschließt, wird er und kann er keine neudemokratische Revolution
führen, geschweige denn diese Revolution bis zur Vollendung führen. Auf
ähnliche Weise weist die Geschichte den Bankrott einer “anti-imperialistischen
Front“ (oder ähnlichen “revolutionären Front“) nach, die nicht von einer
marxistisch-leninistischen Partei geführt ist, auch wenn eine solche Front oder
Kräfte darin eine “marxistische“ (eigentlich pseudomarxistische) Färbung
annehmen. Obwohl solche revolutionären Verbände heroische Kämpfe geführt haben,
und dem Imperialismus sogar mächtige Schläge versetzt haben, zeigten sie sich
ideologisch und organisatorisch nicht imstande, imperialistischen und
bürgerlichen Einflüssen zu widerstehen. Auch da, wo solche Kräfte die Macht
ergriffen haben, vermochten sie es nicht, eine durchgehende revolutionäre
Umwandlung der Gesellschaft durchzuführen, und am Ende werden sie früher oder
später durch die Imperialisten gestürzt oder sie werden selber zu einer neuen
reaktionären Herrscherklasse im Bunde mit den Imperialisten.
Falls die herrschenden Klassen ihre brutale oder
faschistische Diktatur ausüben, kann die kommunistische Partei die daraus
folgenden Widersprüche zugunsten der neudemokratischen Revolution benutzen und
in vorübergehende Vereinbarungen oder Bündnisse mit anderen Klassenkräften
eintreten. Das kann aber nur erfolgreich ausgeführt werden, wenn die Partei die
Führung bewahrt und solche Bündnisse im Rahmen der allgemeinen und
hauptsächlichen Aufgabe benutzt, die darin besteht, die Revolution zur
Vollendung zu führen ohne eine strategische Phase aus dem Kampf gegen die
Diktatur zu machen, da der Inhalt des antifaschistischen Kampfs nichts anderes
ist als der der neudemokratischen Revolution.
Die marxistisch-leninistische Partei muss das Proletariat
und die revolutionären Massen nicht nur mit einem Verständnis der unmittelbaren
Aufgabe der Durchführung der neudemokratischen Revolution und der Rolle und der
gegensätzlichen Interessen der verschiedenen Klassenkräfte sowohl des Freundes
als auch des Feindes bewaffnen, sondern auch mit dem Verständnis der
Notwendigkeit der Vorbereitung auf den Übergang zur sozialistischen Revolution
und des letztendlichen Ziels des weilweiten Kommunismus.
Für die Marxisten-Leninisten ist es ein Prinzip, dass die
Partei die revolutionäre Kriegsführung auf eine solche Weise führen muss, dass
es wirklich ein Krieg der Massen ist. Die Marxisten-Leninisten müssen bestrebt
sein, auch unter den schwierigen Umständen der Kriegsführung, weit
ausgebreitete politische Schulung durchzuführen und das theoretische und
ideologische Niveau der Massen anzuheben. Dazu ist es notwendig, sowohl eine
regelmäßige kommunistische Presse aufrechtzuerhalten und zu entwickeln, als
auch die Revolution bis in den kulturellen Bereich hineinzutragen.
Die hauptsächliche Abweichung der letzten Periode in den
kolonialen, halb- (oder neo-) kolonialen Ländern war und bleibt die Tendenz,
diese grundsätzliche Orientierung für die revolutionäre Bewegung in diesen
Arten von Ländern auf folgende Weise zu verleugnen oder zu negieren: die
Negierung der führenden Rolle des Proletariats und der marxistisch-leninistischen
Partei; die Ablehnung oder opportunistische Verdrehung des Volkskriegs; das
Aufgeben des Aufbaus einer Einheitsfront, gegründet auf das
Arbeiter-Bauern-Bündnis unter der Führung des Proletariats.
Diese revisionistische Abweichung hat in der Vergangenheit
sowohl eine „linke“ als auch eine offensichtlich rechte Form angenommen. Die
modernen Revisionisten predigten, besonders in der Vergangenheit, den
„friedlichen Übergang zum Sozialismus“ und förderten die Führung der
Bourgeoisie in dem nationalen Befreiungskampf. Aber dieser offen kapitulierende
Rechtsflügel des Revisionismus entsprach immer, und wurde in zunehmendem Maße
damit vermischt, einer Art von “linkem“ bewaffnetem Revisionismus, der
zeitweise von der kubanischen Führung und anderen gefördert wird und der den
bewaffneten Kampf von den Massen abtrennte, und eine Linie predigte, die die
revolutionären Phasen zu einer einzigen “sozialistischen“ Revolution mischte,
was in Wirklichkeit hieß, auf engstirnigster Grundlage an die Arbeiter zu
appellieren und der Arbeiterklasse
gegenüber die Notwendigkeit zu negieren, dass sie das Bauerntum und andere bei
der durchgehenden Beseitigung des Imperialismus und der rückständigen und
verzerrten wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse, die das auswärtige
Kapital begünstigten und von ihm gestärkt werden, führt. Heute ist diese Form
von Revisionismus eine der Hauptplanken der sozialimperialistischen
Bestrebungen, in die nationalen Befreiungskämpfe einzudringen und sie zu
beherrschen.
Damit die revolutionäre Bewegung in den kolonialen, halb-
(oder neo-) kolonialen Ländern sich in der richtigen Richtung entwickeln
können, ist es für die Marxisten-Leninisten notwendig, den Kampf gegen die
Revisionisten in allen ihren Erscheinungsformen weiter zu steigern, und das
Werk Mao Tsetungs aufrechtzuerhalten als eine unerlässliche theoretische
Grundlage für die weitere Analyse der konkreten Bedingungen in verschiedenen
Ländern dieser Art und die zutreffende politische Linie zu entwickeln.
Gleichzeitig ist es notwendig, andere sekundäre Abweichungen
zu bemerken, die unter den wahren revolutionären Kräften, die bestrebt waren,
eine revolutionäre Linie in den kolonialen und abhängigen Ländern
durchzuführen, aufgetaucht sind. Erstens muss bemerkt werden, dass die Länder,
die die unterdrückten Nationen in Afrika, Asien und Lateinamerika bilden, kein
monolithischer Block sind und dass sie viele Unterschiede haben in Bezug auf
ihre Klassenzusammensetzung, die Form der imperialistischen Herrschaft und ihre
Lage der Weltsituation als ganzes gegenüber. Tendenzen, ein durchgehendes und
wissenschaftliches Studium dieser Probleme nicht durchzuführen oder mechanisch
die früheren Erfahrungen des internationalen Proletariats nachzuahmen, oder die
Veränderungen in der internationalen Situation und einzelnen Ländern nicht zu
beachten, können der Sache der Revolution nur schaden und die
marxistisch-leninistischen Kräfte schwächen.
In den 60er und frühen 70er Jahren schlossen sich die
marxistisch-leninistischen Kräfte unter dem Einfluss der Kulturrevolution in
China und als ein Bestandteil des weltweiten revolutionären Aufschwungs in
einer Menge von Ländern mit Teilen der Massen bei der Führung des bewaffneten
revolutionären Krieges zusammen. In einer Anzahl von Ländern war es den
marxistisch-leninistischen Kräften gelungen, bedeutende Teile der Bevölkerung
unter dem revolutionären Banner zusammenzuraffen und die
marxistisch-leninistische Partei und Streitkräfte der Massen trotz der brutalen
konterrevolutionären Unterdrückung aufrechtzuerhalten. Es war unvermeidlich,
dass diese früheren Versuche, neue marxistisch-leninistische Parteien
aufzubauen und den bewaffneten Kampf zu starten, durch eine gewisse
Primitivität geprägt sein würden, und dass ideologische und politische Schwächen
sich zeigen würden, und es ist natürlich nicht überraschend, dass die
Imperialisten und Revisionisten diese Fehler und Schwächen ergreifen würden, um
die Revolutionären als “Ultralinke“ oder noch schlimmere zu verurteilen. Diese
Erfahrungen müssen trotzdem im allgemeinen aufrechterhalten werden als ein
wichtiger Bestandteil der Erbschaft der marxistisch-leninistischen Bewegung,
die dazu beitrug, die Grundlage weiterer Fortschritte zu legen.
In den unterdrückten Ländern Asiens, Afrikas und
Lateinamerikas besteht im Allgemeinen eine dauernde revolutionäre Situation.
Aber es ist wichtig, das richtig zu verstehen: die revolutionäre Situation geht
keiner geraden Linie nach - sie hat ihre
Ebbe und Flut. Die kommunistischen Parteien sollten diese Dynamik im Kopf
behalten. Sie sollten nicht in die Einseitigkeit in Form der Behauptung
verfallen, dass der Anfang und der endgültige Sieg des Volkskrieges vom
subjektiven Faktor (den Kommunisten) vollkommen abhängig seien, eine Ansicht,
die oft mit dem “Lin Piaoismus“ verbunden ist. Obwohl zu jeder Zeit eine Form
des bewaffneten Kampfes im Allgemeinen sowohl erwünschenswert als auch
notwendig ist, um die Aufgaben des Klassenkampfes in diesen Ländern
auszuführen, ist es in gewissen Perioden der Fall, dass der bewaffnete Kampf
die Hauptform des Kampfes darstellen mag, in anderen Zeiten eben nicht.
Wenn die revolutionäre Situation verebbt, sollten die
kommunistischen Parteien die zutreffenden Taktiken bestimmen und nicht in
vorhastiges und ungeduldiges Fortschreiten geraten. In solchen Situationen
dürfen die politischen und organisatorischen Vorbereitungen, die zur
Durchführung des langwierigen Volkskriegs notwendig sind, auf keinen Fall
vernachlässigt werden, und die Kampf- und Organisationsformen gemäß den
konkreten Bedingungen müssen bestimmt werden, um die Entwicklung der Revolution
zu beschleunigen, während man günstige Bedingungen für weitere Fortschritte
abwartet. Es ist notwendig, jede fehlerhafte Ansicht zu bekämpfen, die den
Anfang des bewaffneten Kampfes oder die Benutzung jeder Form des bewaffneten
Kampfes verschieben würde, bis die Bedingungen zur revolutionären Kriegsführung
über das ganze Land günstig werden. Diese Ansicht negiert die ungleichmäßige
Entwicklung der Revolution und revolutionäre Situationen in diesen Ländern, im Gegensatz zu Maos
Erklärung: „Aus einem Funken kann ein Steppenbrand entstehen.“ Es ist auch
wichtig zu bemerken, dass die allgemeine internationale Situation einen
Einfluss auf die Revolution in einem bestimmten Land ausübt; das nicht zu
berücksichtigen, lässt die Marxisten-Leninisten unvorbereitet, die Gelegenheit
aufzugreifen, wenn der revolutionäre Prozess durch die Entwicklung auf
Weltebene beschleunigt wird.
Heute, da die Gefahr eines neuen imperialistischen Krieges
sich rasch entwickelt, stehen die marxistisch-leninistischen Parteien und
Organisationen in den neokolonialen Ländern auch der dringenden Aufgabe
gegenüber, Aufmerksamkeit auf den Kampf gegen den imperialistischen Krieg zu
lenken. Die Kommunisten müssen die Möglichkeit berücksichtigen, dass viele
dieser Länder sehr wohl in den imperialistischen Krieg gezogen werden können,
hinsichtlich der Lage, in der sie sich den verschiedenen imperialistischen
Blöcken gegenüber befinden. Die kommunistischen Parteien müssen die verschiedenen
konkreten Situationen, die während eines solchen imperialistischen Kriegs
vielleicht vorkommen können, beachten und ihr Denken über diese Situationen
weiter entwickeln. Angesichts der objektiven Bedingungen in diesen Ländern sind
sich die Massen im Allgemeinen der Gefahr und der Folgen eines
imperialistischen Kriegs weniger bewusst, und die Marxisten-Leninisten müssen
sie darüber schulen. Im Falle eines imperialistischen Kriegs besteht die
dringendste Aufgabe der Marxisten-Leninisten darin, die günstigen
Gelegenheiten, die ein solcher Krieg bietet, zu benutzen, um den revolutionären
Kampf zu intensivieren und den imperialistischen Krieg in einen revolutionären
Krieg gegen Imperialismus und Reaktion zu verwandeln.
Die Gemeinsame Kommunique 1980 wies darauf hin: „Es ist eine
unbestreitbare Tendenz des Imperialismus, in den von ihm beherrschten Ländern
die typischen Elemente kapitalistischer Verhältnisse einzuführen. In einigen
abhängigen Ländern ist die kapitalistische Entwicklung so weit vorangeschritten,
dass es nicht richtig ist, sie als halbfeudal zu bezeichnen, es ist besser, sie
vorwiegend kapitalistisch zu nennen, auch wenn bedeutende Elemente feudaler
oder halbfeudaler Produktionsverhältnisse und ihre Widerspiegelung im Überbau
noch existieren. In diesen Ländern muss eine konkrete Analyse dieser
Bedingungen gemacht und geeignete Schlussfolgerungen müssen über den Weg, die
Aufgaben, den Charakter und die Ausrichtung der Kräfte der Klassen gezogen
werden. In jedem Fall bleibt der ausländische Imperialismus eine Zielscheibe
der Revolution.“
Die Analyse der Verwicklungen der zunehmenden Einführung
kapitalistischer Verhältnisse sowohl bei den vom Imperialismus beherrschten
Ländern, als auch beim spezifischen Fall derjenigen unterdrückten Ländern, die
man korrekterweise als “vorwiegend kapitalistisch“ bezeichnen kann, bleibt eine
wichtige Aufgabe der internationalen Bewegung. Dennoch können einige wichtige
Schlussfolgerungen heute gezogen werden.
Die Ansicht, dass die Mischung formaler politischer Unabhängigkeit
und der Einführung weitausgebreiteter kapitalistischer Verhältnisse die
Notwendigkeit einer neudemokratischen Revolution in den meisten oder vielen der
ehemaligen direkten Kolonien beseitigt hat, ist falsch und gefährlich. Diese
Ansicht, die von verschiedenen Trotzkisten, Sozialdemokraten und
kleinbürgerlichen Kritikern gegen den revolutionären Marxismus gefördert wird,
behauptet, dass es keinen qualitativen Unterschied zwischen dem Imperialismus
und den Nationen, die von ihm unterdrückt sind, gibt, also beseitigen sie auf
einen Streich eines der wichtigsten Merkmale des imperialistischen Zeitalters.
In der Tat bleibt der Imperialismus eine Fessel der
Produktivkräfte in den von ihm ausgebeuteten Ländern. Die kapitalistische
“Entwicklung“, die er unverleugbar in größerem oder kleinerem Ausmaß einführt,
führt nicht zu einem gegliederten Nationalmarkt und einem “klassischen“
kapitalistischen ökonomischen System, sondern zu einer äußerst schiefen
Entwicklung, die den Interessen des auswärtigen Kapitals dient und von ihm
abhängig ist.
Auch in den vorwiegend kapitalistischen unterdrückten
Ländern bleibt der auswärtige Imperialismus samt seiner örtlichen Stützen die
Hauptzielscheibe der Revolution in ihrer ersten Etappe. Während der Weg der
Revolution in diesen Ländern oft sehr anders sein wird als dort, wo halbfeudale
Verhältnisse vorherrschen, ist es dennoch im allgemeinen notwendig, dass die
Revolution eine demokratische, anti-imperialistische Phase durchgehen muss,
bevor die sozialistische Revolution angefangen werden kann.
Die relative Wichtigkeit der Städte dem Lande gegenüber,
sowohl im politischen wie auch im militärischen Sinne, ist eine sehr bedeutende
Frage die von der zunehmenden kapitalistischen Entwicklung einiger
unterdrückter Ländern gestellt wird. In einigen dieser Länder ist es richtig,
den bewaffneten Kampf anzufangen, indem Aufstände in den Städten in Gang
gesetzt werden, und nicht dem Muster der Einkreisung der Städte vom Lande her
zu folgen. Ferner auch in den Ländern, wo der Fortgang der Revolution die
Einkreisung der Städte vom Lande her ist, können Situationen vorkommen, in
denen eine Massenumwälzung zu Erhebungen und Aufständen in den Städten führt,
und die Partei muss bereit sein, solche Situationen im Rahmen der allgemeinen
Strategie zu nutzen. Unter diesen beiden Umständen ist aber auch die Fähigkeit
der Partei, die Bauern zur Teilnahme an der Revolution unter proletarischer
Führung zu mobilisieren, für ihren Erfolg unentbehrlich.
Infolge der Errichtung einer zentralen Staatsstruktur, die
früher als der Prozess der kapitalistischen Entwicklung stattfand, haben die
halb- (oder neo-) kolonialen Ländern im
Großen und Ganzen multinationale gesellschaftliche Gestaltungen in sich, in
vielen Fällen wurden diese Staaten von den Imperialisten selbst errichtet.
Weiterhin wurden die Grenzen dieser Staaten als Folge durch imperialistischer
Okkupation und Machenschaften festgelegt. Es ist also im Allgemeinen der Fall,
dass innerhalb der Staatsgrenzen der Länder, die vom Imperialismus unterdrückt
werden, unterdrückte Nationen, nationale Ungleichheit und erbarmungslose
nationale Unterdrückung existieren. In unserer Ära ist die nationale Frage
nicht mehr eine interne Frage einzelner Länder, und sie ist jetzt der
allgemeinen Frage der welt-proletarischen Revolution untergeordnet; ihre
durchgehende Lösung ist also vom Kampf gegen den Imperialismus unmittelbar
abhängig geworden. In diesem Zusammenhang sollten die Marxisten-Leninisten das
Selbstbestimmungsrecht unterdrückter Nationen in den multinationalen
halbkolonialen Staaten aufrechterhalten.
Man kann also sagen, dass die Marxisten-Leninisten der
kolonialen und neokolonialen Länder einer zweifachen Aufgabe an der
ideologischen und politischen Front gegenüberstehen. Einerseits müssen sie die
grundlegenden Lehren Maos in Beziehung auf den Charakter und Weg der Revolution
in diesen Arten von Ländern weiter verteidigen und aufrechterhalten, dazu auch
die revolutionären Versuche, die (um Lenin zu umschreiben) die „verrückten
60er“ Jahre begleiteten, verteidigen und darauf weiter aufbauen. Gleichzeitig
müssen die revolutionären Kommunisten den kritischen marxistischen Geist
anwenden, um sowohl die früheren Erfahrungen als auch die gegenwärtigen
Situationen und die Entwicklungen, die den Lauf der Revolution in diesen
Ländern beeinflussen, zu analysieren.
Die Imperialistischen
Länder
Wie im gemeinsamen Kampf ausgeführt wird: in den
imperialistischen Ländern “bleibt die Oktoberrevolution… ein grundsätzlicher
Bezugspunkt für marxistisch-leninistische Strategie und Taktik.“ Es ist
notwendig, diesen Punkt nochmals zu beteuern und vertiefen, weil die
grundlegenden leninistischen Prinzipien in Beziehung auf die Vorbereitung und
Führung der proletarischen Revolution in den imperialistischen Ländern längst
unter einer Lawine revisionistischer Verdrehungen vergraben ist.
Lenin betonte mit Recht die Notwendigkeit, dass die
Kommunisten eine umfassende politische Bewegung der Arbeiter aufbauen müssen,
die dazu fähig ist, die revolutionären Kräfte der Gesellschaft in einen
Aufstand, gerichtet gegen die reaktionäre Staatsmacht zu führen, wenn die
Bedingungen günstig sind. Er wies richtigerweise darauf hin, dass eine solche
revolutionäre Bewegung nicht aus dem tagtäglichen ökonomischen Kampf spontan
hervorwächst, und weiter, dass diese Kämpfe nicht die wichtigsten Arenen
revolutionärer Arbeit darstellen! Er trat dafür ein, dass die Revolutionäre die
spontane Massenbewegung von dem engstirnigen Kampf um die Bedingungen und den
Verkauf der Arbeitskraft “abbringen“ müssen. Um das zu tun, ist es notwendig,
das politische Bewusstsein von “außerhalb“ ihrer eigenen unmittelbaren
Erfahrungen hineinzutragen, hauptsächlich durch die politische Enthüllungen und Analysen aller wichtigen
gesellschaftlichen Ereignisse auf jedem Gebiet: politisch, kulturell,
wissenschaftlich usw. Nur auf diese Weise könnte eine klassenbewusste Sektion
des Proletariats aufgebaut werden – sich ihrer revolutionären Aufgaben und der
Natur und Rolle aller anderen Klassenkräfte der Gesellschaft bewusst.
Lenin betonte auch, dass, wie entscheidend die Agitation und
Propaganda auch sein mögen, reichen sie alleine eben nicht aus. Nur durch den
Klassenkampf, besonders den politischen und revolutionären Kampf, können die
Massen ihr revolutionäres Bewusstsein und ihre Kampffähigkeit völlig
entwickeln. Auf diese Weise, und in Verbindung mit der allseitigen Arbeit der
Kommunisten, lernen die Massen durch ihre eigenen Erfahrungen und werden in der
Feuerprobe des Klassenkampfs geschult.
Weit davon entfernt, von der “monolithischen Einheit der
Arbeiterklasse“ zu predigen, wies Lenin nach, dass der Imperialismus
zwangsläufig zu einer “Verschiebung der Klassenverhältnisse“, zu einer Spaltung der Arbeiterklasse in den
imperialistischen Ländern führt, zwischen dem unterdrückten und ausgebeuteten
Proletariat und einer oberen Schicht der Arbeiter, die von der
imperialistischen Bourgeoisie begünstigt und mit ihr verbunden sind.
Lenin war auch ein heftiger Gegner all derjenigen, die, in
der einen oder anderen Form bestrebt waren, die Interessen des Proletariats mit
denen ihrer “eigenen“ imperialistischen Bourgeoisie zu identifizieren. Er
kämpfte heftig um eine Linie des revolutionären Defätismus in Beziehung auf den
imperialistischen Krieg und er hielt konsequent die Fahne des proletarischen
Internationalismus aufrecht im Gegensatz zu der zerfetzten “nationalen Fahne“
der Bourgeoisie.
Lenins Analyse hob auch hervor, dass die Möglichkeit, in den
kapitalistischen Ländern die Revolution zu machen, mit der Entwicklung revolutionärer Situationen, die in
diesen Ländern nur selten vorkommen, die aber die grundlegenden Widerspruch des
Kapitalismus konzentrieren, verbunden war. Er analysierte den Fehler der 2.
Internationale, der darin bestand, alle Hoffnungen auf die allmähliche friedliche
Ansammlung von sozialistischem Einfluss unter den Massen zu setzen und
stattdessen trat er dafür ein, dass die Aufgabe der Kommunisten in relativ
“friedlichen“ Zeiten darin bestand, auf die außergewöhnlichen Momente in der
Geschichte vorzubereiten, wenn
revolutionäre Umwandlungen in diesen Arten von Ländern möglich sind und wenn
die Aktivitäten der Revolutionäre die Gesellschaft und die Welt in “kommenden
Jahrzehnten“ prägen werden.
Trotz Lenins Klarheit über diese Themen und ihre Zentralität
den allgemeinen Werken der wissenschaftlichen sozialistischen Theorie
gegenüber, haben sich die Leninisten häufig bestimmt, es zu ignoriere.
In den Anfängen der Geschichte der 2. Internationale
tauchten in gewissen kommunistischen Parteien fehlerhafte Begriffe von
“Massenparteien“ in nicht revolutionären Situationen und ökonomische
Abweichungen auf. Diese Tendenzen verstärkten sich und wurden zu
Glaubensartikeln in der kommunistischen Bewegung, zusammen mit anderen falschen
und äußerst gefährlichen Tendenzen, die bürgerlichen Nationalinteressen in den
imperialistischen Ländern zu verfechten.
Der Bruch mit dem modernen Revisionismus in den 60er Jahren
war leider bemerkenswert unvollkommen, besonders wo es um die Strategie und
Taktiken der Kommunisten in den imperialistischen Ländern ging. Der “friedliche
Weg“ wurde zwar verworfen und kritisiert, und die Notwendigkeit eines im
Endeffekt bewaffneten Aufstands propagiert, aber es wurden kaum Bestrebungen
darauf gerichtet, die historischen Wurzeln des Revisionismus in der
kommunistischen Bewegung in den kapitalistischen Ländern festzustellen, und im
allgemeinen nahmen die marxistisch-leninistischen Kräfte eine Arbeitsweise an,
die mehr auf den negativen Erfahrungen einiger kommunistischer Parteien in den
30er Jahren als auf dem “Oktoberweg“, der unter Lenins Führung geschmiedet
wurde, beruhte.
In den meisten imperialistischen Ländern während dieser
Periode geriet ein bedeutender Teil der neugeborenen revolutionären Kräfte zur
falschen Abkehr in das Abenteurertum oder Linkssektierertum. Aber besonders,
als die Zeit sich dahinschleppte, stimmten die neuen marxistisch-leninistischen
Parteien und Gruppen im Allgemeinen einer Linie zu, die es zu ihrer zentralen
Arbeit machte, sich auf den Tageskampf der Arbeiter zu konzentrieren und mit
den Revisionisten und bürgerlichen
Gewerkschaftsführern um die Führung dieser Kämpfe zu ringen. Diese
Anbetung der “Durchschnittsarbeiter“ und die ausschließliche Beschäftigung mit
dem ökonomischen Kampf trug wenig dazu bei, die Arbeiter eigentlich für eine
revolutionäre Position und für die marxistisch-leninistischen Parteien zu
gewinnen; sie hatte aber leider eine zersetzende Wirkung auf die
marxistisch-leninistischen Parteien selbst und auf ihre Mitglieder. Die
ökonomistische Linie, die in der marxistischen Bewegung dieser Länder
vorherrschte, stand in scharfem Gegensatz zu den sehr revolutionären
Prinzipien, auf denen sie gegründet war. Die jungen Militanten, die die
überwiegende Mehrheit dieser Parteien bildeten, schlossen sich ihnen deswegen
an, weil sie zum weltumfassenden revolutionären Prozess beitragen wollten, weil
sie um den Kommunismus kämpfen wollten. Der Wunsch, die revolutionären Bewegung
der 60er Jahre auf das Proletariat auszudehnen und sich mit den Arbeitern zu
verflechten, der zum nicht kleinen Teil durch die Erfahrungen der
revolutionären Jugend in der Kulturrevolution angeregt war, stellte ein
mächtiges und richtiges revolutionäres Gefühl dar, das aber unter dem Einfluss
des Ökonomismus erstickt und verdreht wurde. Als der weltweite revolutionäre
Aufschwung zurückging, neigten die marxistisch-leninistischen Parteien und
Gruppen dazu, sich immer weiter nach rechts zu bewegen, in einem Versuch, eine
Massengefolgschaft auf nichtrevolutionärer Grundlage zu erlangen. Die
Mitglieder dieser Gruppen nahmen immer weniger eine Verbindung zwischen der
Vorbereitung auf die Revolution und die Aufgaben, die sie eigentlich
verfolgten, wahr. Die Ergebnisse davon waren Verdrehung, Demoralisierung und
die Verstärkung des Opportunismus.
Alles das wurde von der Verwirrung unter den
Marxisten-Leninisten hinsichtlich der “nationalen Aufgabe“ (oder, genauer, der
Abwesenheit solcher) in den imperialistischen Ländern noch weiter
verschlimmert. Wie wir oben darauf verwiesen haben, enthielten die Polemiken
der Kommunistischen Partei Chinas schwerwiegende Fehler in dieser Hinsicht,
Fehler, die von der marxistisch-leninistischen Bewegung aufgenommen wurden. Das
korrekte, internationalistische Verlangen gegen den US-Imperialismus zu kämpfen
(der damals mit Recht als das Hauptbollwerk der Weltreaktion herausgehoben
wurde), vermischte sich in zunehmendem Maße mit einer Förderung der nationalen
Interessen der imperialistischen Staaten insofern, als sie im Gegensatz zu
Interessen der USA und (besonders ab den frühen 70er Jahren) der Sowjetunion
hervortraten. Es wurden zunehmend mehr falsche Stellungsnahmen von sehr vielen
marxistisch-leninistischen Parteien in Beziehung auf Weltangelegenheiten
vertreten. Stellungsnahmen, die sich dem Internationalismus widersetzten und
sich objektiv mit der Position dieser Parteien in Bezug auf imperialistische
Kriegsvorbereitungen und konterrevolutionäre Unterdrückung zusammenschlossen.
Wie oben erwähnt, hatten einige marxistisch-leninistische Parteien der
imperialistischen Länder schon eine durchgehende sozialchauvinistische Linie
angenommen, sogar vor dem Putsch in China 1976.
Diese zwei schwerwiegenden und verwandten Fehler: der
Ökonomismus und der Sozialchauvinismus (darunter die Keimform der
revisionistischen “Drei-Welten-Theorie“) waren die hauptsächlichen subjektiven
Faktoren, die zum eigentlichen Zusammenbruch der marxistisch-leninistischen
Bewegung in Europa nach dem Putsch in China beitrugen. Die Kommunisten der
fortgeschrittenen kapitalistischen Länder müssen großen Wert auf die Bekämpfung
des Einflusses dieser Abweichungen beim Aufbau und der Verstärkung wahrer
marxistisch-leninistischer Parteien legen.
Als die marxistisch-leninistische Bewegung in den meisten
der fortgeschrittenen kapitalistischen Länder ins Schwimmen kam, versuchten
einige Teile der revolutionären Jugend, eine “neue Ideologie“ und einen anderen
zu finden. Die Anziehungskraft des Anarchismus und anderer Formen von
kleinbürgerlichem Radikalismus auf beträchtliche Teile der revolutionären
Jugend spiegelten einen Wunsch wider, revolutionäre Veränderungen zu bewirken.
Dennoch sind diese Kräfte nicht dazu imstande, eine vollkommene revolutionäre
Rolle zu spielen, weil ihnen die einzige durchgehende revolutionäre Ideologie,
der Marxismus, fehlt. In einigen Ländern hat sich eine kleine Anzahl von Leuten
dem Terrorismus, einer Ideologie und politische Linie, die sich nicht auf die
revolutionären Massen verlässt und die keine korrekte Perspektive auf einen
revolutionären Sturz des Imperialismus enthält, zugewendet. Obwohl diese
terroristischen Bewegungen sich gerne als sehr “revolutionär“ vorgeben, haben
sie auch meistens eine ganze Reihe revisionistischer und reformistischer
Abweichungen übernommen, beispielsweise die des „Befreiungskampfes“ in
imperialistischen Ländern, die Verteidigung der imperialistischen Sowjetunion,
usw. Diese Bewegungen teilen mit dem Ökonomismus die grundlegende Verweigerung,
die Zentralität der Anhebung des politischen Bewusstseins der Massen und die
Führung dieser in den politischen Kampf als Vorbereitung auf die Revolution zu
begreifen.
Während das “Ausgraben“ grundsätzlicher, leninistischer
Prinzipien der Ausgangspunkt für die Ergänzung einer revolutionären Linie in
den imperialistischen Ländern ist, ist das aber nur ein Anfang. Die imperialistischen
Länder von heute unterscheiden sich in vielen wichtigen Hinsichten von dem
Russland der Jahrhundertwende und anderen derzeitigen imperialistischen
Ländern, und seit der Oktoberrevolution wurden eine Menge Erfahrungen (positive
und negative) bei den Versuchen, eine revolutionäre Bewegung in diesen Ländern
aufzubauen, gesammelt.
Der Prozess der imperialistischen Entwicklung hat zu vielen
wichtigen Veränderungen in diesen Ländern geführt – darunter die fast gänzliche
Beseitigung des Bauerntums in einigen davon, der rapide Aufwuchs neuer
Sektionen des Kleinbürgertums, usw. Die wichtigste Entwicklung ist aber der
sehr gesteigerte Parasitismus der imperialistischen Staaten, die auf der
Plünderung der unterdrückten Nationen beruht, und folglich eine weitere
Polarisierung der Arbeiterklasse erzeugt.
Es gibt in den imperialistischen Ländern eine große, gut
befestigte und einflussreiche Arbeiteraristokratie, die vom Imperialismus
begünstigt wird und gerne seinen Interessen dient. Der Imperialismus verschärft
den Gegensatz zwischen diesen Arbeitern und einer bedeutenden Schicht der
Arbeiterklasse (darunter ihre industrielle Reservearmee – die Arbeitslosen),
die verelendet sind und eine radikale Veränderung verlangen, und dafür zu
kämpfen gesinnt sind. In den hauptsächlichen westlichen imperialistischen
Staaten ist dieser untere Teil der Arbeiterklasse in nicht geringem Maße von
ausländischen Arbeitern aus den beherrschten Ländern gebildet, dazu in einigen
Fällen von nationalen Minderheiten und unterdrückten Nationen von innerhalb der
imperialistischen Staaten selbst. Es ist dieser untere Teil der Arbeiterkasse,
der das wichtigste Element der sozialen Basis der Partei des Proletariats in
den imperialistischen Ländern bildet.
Zwischen diesen zwei Teilen der Arbeiterklasse gibt es einen
große Anzahl - manchmal sogar eine
Mehrheit – Arbeiter, die, obwohl sie vom Imperialismus zwar keine Vorteile nach
Muster der Arbeiteraristokratie ziehen, trotzdem von einer längeren Periode
relativen Wohlstands tief beeinflusst sind, und die in normalen Zeiten nicht in
einer revolutionären Stimmung sind. Der Kampf um die Gefolgschaft der breiten
Massen dieser Arbeiter, die durch die sich vertiefende Krise in Bewegung
getrieben sind, besonders bei der Entwicklung einer revolutionären Situation,
wird ein wichtiges Element im Kampf zwischen den revolutionären
klassenbewussten Proletariern, geführt von der marxistisch-leninistischen
Partei, und der reaktionären Arbeiteraristokratie und ihrer politischen
Erscheinungsform sein. Während man auf die Arbeit unter den verbürgerlichten
Teilen der Arbeiterklasse nicht verzichten darf, sollten die
marxistisch-leninistische Partei der imperialistischen Länder ihre Arbeit
hauptsächlich auf die Teile der Arbeiter gründen, die potentiell am meisten
revolutionäre sind. Es ist nicht möglich, die revolutionäre Bewegung aufzubauen
und sie zum Sieg zu führen, ohne dem täglichen Existenzkampf der Arbeiterklasse
und der Massen anderer Schichten Aufmerksamkeit zu widmen. Während die Partei
ihre eigene Aufmerksamkeit oder die der Massen nicht hauptsächlich auf solche
Kämpfe richten darf, und die Zerstreuung ihrer eigenen Kräfte, und Energien
oder die der Massen nicht darauf verwenden darf, kann es die Partei nicht
entbehren, auf diesen Gebieten Arbeit zu leisten. Die Führung ökonomischer
Kämpfe ist dem Ökonomismus nicht gleich. Die proletarische Partei sollte diese
Kämpfe, besonders die, die eventuell konventionelle Grenzen überschreiten
würden, ernst berücksichtigen. Das heißt, die Arbeit in Beziehung auf diese
Kämpfe so zuführen, um es zu erleichtern, die Massen zu revolutionären
Stellungen zu bewegen, besonders wenn die Bedingungen der Revolution reif
werden.
Die marxistisch-leninistische Partei muss bestrebt sein,
Lenins Aufruf auszuführen, die Fabriken in Festungen des Kommunismus zu
verwandeln. Dies ist nicht nur eine wichtige politische Frage für die
Vorbereitung der Revolution, sondern hat auch wichtige Folgen für den
bewaffneten Aufstand des Proletariats.
Wenn die marxistisch-leninistischen Parteien in den
imperialistischen Ländern keine tiefen Wurzeln unter den revolutionären Massen
schlagen, indem sie eine revolutionäre Massenlinie ausarbeiten und anwenden,
werden alle Versuche, revolutionäre Situationen auszunutzen, schwer geschwächt
wird. Bei alledem bleiben die Taktiken und der Arbeitsstil, die von der
bolschewistischen Partei entwickelt und von Lenin zusammengefasst wurden, immer
noch eine grundlegende Richtlinie. Aber, um eine revolutionäre Massenlinie und
Arbeitsstiel zu entwickeln, müssen die Marxisten-Leninisten in den
imperialistischen Ländern konventionelle Weisheiten über “passende“ Kampf- und
Organisationsformen und alle solche Dogmen beiseite schieben, die spezifischen
Merkmale des gegenwärtigen Imperialismus und die Natur der von den Massen
geführten Kämpfe analysieren, und neuen, günstigen Boden für die revolutionäre
Praxis aussuchen und neue Kampf- und Massenorganisationsformen entwickeln.
Wie es Lenin so bildreich ausdrückte, muss das
kommunistische Ideal “nicht der Sekretär einer Trade-Union sondern der
Volkstribun sein“. Während die marxistisch-leninistische Partei sich auf die am
meisten potentiell revolutionären Teile des Proletariats stützt, muss sie
bestrebt sein, die revolutionäre Arbeit auch unter anderen Schichten der
Bevölkerung zu leisten, einschließlich Elemente des Kleinbürgertums.
Noch ein Faktor, der der proletarischen Revolution in einer
nicht geringen Anzahl imperialistischer Länder eventuell sehr günstig sein
kann, ist das Dasein unterdrückter Nationen und nationaler Minderheiten im
Herzen des Ungeheuers. Es ist, wie oben erwähnt, oft der Fall, dass sehr viele
Proletarier dieser Nationalitäten dort einen wichtigen Bestandteil eines
einzigen multinationalen Proletariats bilden. Aber außerdem geht es um eine breitere
Nationalfrage, die andere Klassen und Schichten dieser unterdrückten
Nationalitäten in sich einschließt. Solche Situationen haben oft scharfe
Nationalkämpfe innerhalb von diesen imperialistischen Staaten veranlasst; und
wenn sie von den dortigen proletarischen Parteien richtig behandelt werden, die
solche Kämpfe und gegebenenfalls das Selbstbestimmungsrecht unterstützen
müssen, können diese Kämpfe eine beträchtliche Rolle im Kampf zum Sturz
imperialistischer Staaten spielen.
In den osteuropäischen Ländern stehen die
Marxisten-Leninisten der Aufgabe gegenüber, die richtige Strategie und Taktik
für die sozialistische Revolution zu formulieren, mit Rücksicht auf die
Vorherrschaft des sowjetischen Sozialimperialismus und die daraus folgenden
konkreten Aufgaben, ohne die zentrale Aufgabe, die darin besteht, die
Staatsmacht ihrer eigenen bürokratischen Bourgeoisie zu stürzen, zu
verniedlichen oder zu übersehen.
Die gegenwärtigen Entwicklungen auf den Weltkrieg zu, und
sowohl die Gefahren als auch die revolutionären Möglichkeiten, die sie
hervorrufen, verlangen, dass die marxistisch-leninistischen Parteien der
imperialistischen Länder der Frage des Weltkriegs und der Revolution große
Bedeutung zuschreiben. Die marxistisch-leninistische Partei muss die imperialistische
Kriegsvorbereitung enthüllen, insbesondere die Interessen und Manöver ihrer
“eigenen“ imperialistischen herrschenden Klasse. Sie muss den Massen
nachweisen, dass ein solcher Krieg gerade vom Wesen der kapitalistischen
Ausbeutung entspringt und eine Fortsetzung der imperialistischen Wirtschaft und
Politik ist, und dass nur das Fortschreiten der Weltrevolution den Krieg, der
in Vorbereitung ist, verhindern und seinen Ursprung angreifen kann. Die
Kommunisten müssen unaufhörlich jedem Versuch entgegentreten, die Interessen
des Proletariats mit denen der imperialistischen Bourgeoisie gleichzustellen,
und sie müssen das klassenbewusste Proletariat und andere schulen, das blutige
imperialistischer Wesen der nationalen Fahne zu durchschauen.
Die Kommunisten müssen die Unterstützung unter den Massen
für den anti-imperialistischen Kampf der unterdrückten Völker und Nationen
aufbauen, auch da, wo solche Kämpfe nicht von Marxisten-Leninisten geführt
werden. Die Partei muss das Proletariat beständig und konkret im
Internationalismus schulen.
Die zunehmende Gefahr des Weltkriegs wird jetzt deutlich von
den Massen der imperialistischen Länder gespürt, und die Kommunisten müssen auf
die Massenbewegungen gegen die Kriegsvorbereitungen große Acht geben und auf
die Fragen, die von ihnen gestellt werden, eingehen. Die
marxistisch-leninistische Partei muss die revolutionären Elemente dieser
Bewegungen unterstützen und bestrebt sein, sie für ihre Reihen zu gewinnen. Die
Partei muss sich mit der Antikriegsstimmung der Massen vereinigen, während sie
gleichzeitig Illusionen bekämpft, dass eine “Friedensbewegung“ den
imperialistischen Krieg verhindern könne, und besonders die
nationalchauvinistischen Ansichten bekämpfen, die versuchen, die Verwüstungen
des Kriegs für eine imperialistische oder eine andere Nation auf Kosten der
Welt zu verhindern.
Während sie sich mit den Massen im Kampf gegen die
imperialistischen Kriegsvorbereitungen einigt, darf die
marxistisch-leninistische Partei Forderungen um “atomwaffenfreie Gebiete“,
illusorische Begriffe über die Abschaffung imperialistischer Blöcke, usw. in
den imperialistischen Ländern weder vorlegen noch unterstützen. Auch in den
kleineren nichtnuklearen Staaten müssen die Kommunisten den Massen gegenüber
stets betonen, dass der Imperialismus den Weltkrieg erzeugt, dass alle
imperialistischen herrschenden Klassen in der Vorbereitung auf dieses
Verbrechen gegen die Menschheit verwickelt sind, und dass die einzige wirkliche
Lösung in der Revolution, nicht in illusorischen und letzten Endes reaktionären
Bestrebungen auf den “Neutralismus“ zu, liegt.
Die marxistisch-leninistische Partei muss sich und das
revolutionäre Proletariat vorbereiten, so dass, falls die Revolution den
Weltkrieg nicht verhindern kann, sie doch in der besten Lage ist, die Schwäche
der Imperialisten auszunutzen, auf den unvermeidbaren weit ausgebreiteten Hass
gegen den Krieg auszubauen, ihn gegen die Imperialisten selbst zu richten, und
bestrebt sein, den imperialistischen Krieg in einen Bürgerkrieg zu verwandeln.
Die revolutionär-defätistische Position muss von den Marxisten-Leninisten aller
imperialistischen Länder angenommen werden.
In den imperialistischen Ländern spielt die kommunistische
Presse eine besonders wichtige Rolle bei der Vorbereitung auf die proletarische
Revolution. Die Presse muss als der kollektive Propagandist, Agitator und
Organisator der Partei aufgebaut werden.
Die Marxisten-Leninisten der fortgeschrittenen
kapitalistischen Länder stehen der Aufgabe gegenüber, den verderblichen Einfluss
des Revisionismus und Reformismus in ihren Reihen weiter zu bekämpfen. Der
Schlüssel dazu bleibt der Kampf um die Prinzipien, die von Lenin im Laufe der
Vorbereitungen und Führung der Oktoberrevolution entwickelt wurden.
Gleichzeitig müssen die Marxisten-Leninisten die früheren Erfahrungen
zusammenfassen, den Dogmatismus bekämpfen, in den Prinzipien fest und in den
Taktiken flexibel sein, und ein wissenschaftliches Studium der Entwicklungen in
den imperialistischen Ländern im Laufe der letzen mehreren Jahrzehnten und die
daraus folgende weitere Entwicklung der revolutionären Strategie aufnehmen.
Für die ideologische,
politische und organisatorische Einheit der Marxisten-Leninisten
Die kommunistische Bewegung ist, und kann nur, eine
internationale Bewegung sein. In der Tat erklärte der eigentliche Beginn des
wissenschaftlichen Sozialismus, das Kommunistische
Manifest, “Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“. Mit dem Erfolg der
Oktoberrevolution, der Gründung der Kommunistischen Internationale und der
darauffolgenden Ausbreitung des Marxismus-Leninismus hin zu jedem Winkel der
Erde, nahm die internationale Einheit der Arbeiterklasse eine noch tiefere
Bedeutung an. Heute, inmitten der tiefen Krise in den Reihen der
Marxisten-Leninisten, werden die Notwendigkeit der internationalen Einheit und
die Notwendigkeit einer neuen internationalen Organisation dringend gespürt.
Beim Aufbau seiner eigenen Organisation auf Weltebene hat
das internationale Proletariat, sowohl positive als auch negative Erfahrungen gesammelt.
Der Begriff einer Weltpartei und die daraus folgende Überzentralisierung der
Komintern sollten bewertet werden, so dass passende Lehren aus jener Periode
herausgezogen werden können, und gleichzeitig trifft das auch für die positiven
Errungenschaften der 1., 2., und 3. Internationale zu. Es ist auch notwendig,
die überheftige Reaktion der Kommunistischen Partei Chinas auf die negativen
Aspekte der Komintern einzuschätzen, die dazu führte, dass sie sich weigerte,
die notwendige führende Rolle beim Aufbau der organisatorischen Einheit der
marxistisch-leninistischen Kräfte auf internationaler Ebene zu spielen.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Weltgeschichte muss das
internationale Proletariat die Herausforderung annehmen, seine eigene
Organisation zu gründen, eine Internationale neue Art, die auf den
Marxismus-Leninismus-Mao-Tsetung-Ideen beruht, die die wertvollen Erfahrungen
der Vergangenheit verarbeitet. Und dieses Ziel muss vor dem internationalen
Proletariat und den Unterdrückten der Welt mutig verkündet werden, mit dem
gleichen revolutionären Wagemut unserer Vorgänger, von den Kommunarden in Paris
bis zu den proletarischen Rebellen aus Schanghai, die es wagten, den Himmel zu
stürmen und die sich entschieden, das “Unmögliche“ zu tun – eine kommunistische
Welt aufzubauen. Der Prozess der Gründung einer solchen Organisation wird
höchstwahrscheinlich langwierig sein.
In dieser Hinsicht besteht die entscheidende Aufgabe, die
den Marxisten-Leninisten gegenübersteht, darin, eine generelle Linie und eine korrekte
und anwendbare organisatorische Form zu erarbeiten, die der komplizierten
Realität der gegenwärtigen Welt und den Herausforderungen, die sie aufwirft,
entspricht.
Die Funktion einer solchen neuen Internationale wird darin
bestehen, die Erfahrungen weiter und tiefer zusammenzufassen, die generelle
Linie, auf der sie beruht, zu entwickeln, und als ein allumfassend leitendes
politisches Zentrum zu dienen. Diese Aufgaben verlangen eine Art von
demokratischem Zentralismus auf Grundlage der ideologischen und politischen
Einheit der Marxisten-Leninisten. Aber das kann nicht dem Funktionieren einer
Partei eines einzigen Staates gleichen, da die Bestandteile einer solchen
internationalen Organisation verschiedene Parteien sind, die gleichberechtigt
und für die Führung der Revolution in jedem Land gemeinsam verantwortlich sein
werde, im Sinne, dass jede Partei ihren eigenen Anteil für die Vorbereitungen
und Beschleunigung der Weltrevolution leistet.
In Anbetracht des Niveaus der ideologischen und politischen
Einheit und Reife, das die marxistisch-leninistischen Parteien und
Organisationen bei der 2. Konferenz errungen haben, müssen sie die folgenden
vorbereitenden Schritte in Richtung auf die Erfüllung der oben genannten
höheren Aufgaben vornehmen:
1. Ein internationales Journal muss als ein unentbehrliches
Werkzeug beim Wideraufbau der internationalen kommunistischen Bewegung
entwickelt werden. Es muss sowohl als Organ der Analyse und des politischen
Kommentars, als auch als Forum für die Auseinandersetzung über die Fragen der
internationalen Bewegung dienen. Es muss in möglichst viele Sprachen übersetzt
werden, und eifrig in den Reihen der marxistisch-leninistischen Parteien und
unter anderen revolutionären Kräften verteilt werden. Die marxistisch-leninistischen
Parteien müssen regelmäßig an das Journal schreiben und Artikel und Kritiken
dazu beitragen.
2. Die gemeinsame Aufgabe der internationalen
kommunistischen Bewegung besteht auch darin, bei der Gründung neuer
marxistisch-leninistischer Parteien und der Verstärkung der bestehenden
behilflich zu sein. Die Mittel und Wege müssen für die internationale
kommunistische Bewegung als Ganzes beschafft werden, um den
Marxisten-Leninisten verschiedener Länder bei der Ausführung dieser
entscheidenden Aufgabe Hilfe zu leisten.
3. Gemeinsame und koordinierte Kampagnen sollten von den
marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen geführt werden. Die
Aktivitäten des 1. Mai sollten unter vereinten Parolen ausgeführt werden.
4. Die verschiedenen marxistisch-leninistischen Parteien und
Organisationen sollten die von den internationalen Konferenzen zugestimmt und
von den Parteien vereinbarte politische Linie und Entschlüsse ausführen, auch
während sie sich gleichzeitig grundsätzlich über Meinungsverschiedenheiten
weiter auseinandersetzen.
5. Alle marxistisch-leninistischen Parteien und
Organisationen sollten, dem Maß ihrer Fähigkeiten entsprechend, finanziell und
praktisch zu den Aufgaben hinsichtlich der Weiterführung der Einheit der
Kommunisten beitragen.
6. Ein Übergangskomitee – eine Keimform eines politischen
Zentrums – muss gegründet werden, um den allgemeinen Prozess der Weiterführung
der ideologischen, politischen und organisatorischen Einheit der Kommunisten,
darunter die Vorbereitung eines Vorschlagsentwurfs für die generelle Linie der
kommunistischen Bewegung, zu führen.
Die Bildung der Revolutionären Internationalistischen
Bewegung, gegründet auf dem höheren Niveau der ideologischen und politischen
Einheit der Marxisten-Leninisten, die durch von hohen Grundsätzen geprägte
Auseinandersetzungen errungen wurde, stellt einen äußerst wichtigen Schritt für
die internationale kommunistische Bewegung dar. Aber die Notwendigkeit, zu
rennen, um die objektiven Entwicklungen der Welt einzuholen, ist immer noch offensichtlich.
Der revolutionäre Kampf der Volksmassen aller Länder ruft nach wahrer
revolutionärer Führung. Die wahren marxistisch-leninistischen Kräfte, in den
einzelnen Ländern und auf Weltebene, haben die Verantwortung, eine solche
Führung zu leisten, auch wenn sie sich noch immer weiter auseinandersetzen, um
das Niveau ihrer Einheit zu festigen und zu erhöhen. Auf diese Weise wird die
korrekte ideologische und politische Linie neue Soldaten hervorbringen und eine
immer mächtigere materielle Kraft in der Welt werden. Die Worte des Kommunistischen Manifests erklingen
heute umso deutlicher:
“Die Proletarier
haben nichts zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen.“
März, 1984
Dies ist eine von unserem Kollektiv vorgenommene Abschrift einer Übersetzung der Gründungserklärung der RIM. Auf englisch kann sie unter anderem HIER online gelesen werden. Im Rahmen unserer Zugänglichmachung von relevanten Dokumenten der marxistisch-leninistisch-maoistischen Bewegung auf deutscher Sprache, denken wir das auch diese Deklaration von besonderem Gewicht ist und studiert werden sollte, auch wenn die RIM in dieser Form Geschichte ist. Die internationale kommunistische Bewegung wird in Zukunft Formen und Wege finden etwas Neues, über die RIM qualitativ und quantitativ hinausgehendes zu schaffen - davon sind wir überzeugt. Dafür ist auch gerade die Kenntnis und Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Inhalten der RIM eine Voraussetzung. Kollektiv des MLM-Kommunismus-Blogs