Freitag, 22. Januar 2016
Wie durch die maoistische Revolution die Drogensucht in China verschwand
Wie durch die maoistische Revolution die Drogensucht in China verschwand
von C. Clark Kissinger
In den Vereinigten Staaten scheint es heutzutage unmöglich, Drogensucht endgültig zu bekämpfen. Das System gibt vor „Drogen zu bekämpfen“- mit Bullen, neuen Medikamenten, Religion, neuen Therapien und „Sag einfach Nein!“ Kampagnen. Aber trotz alledem verschwindet das Drogenproblem nicht – während bewaffnete Polizisten das Volk schikanieren und misshandeln.
Warum? Weil diese Ellenbogengesellschaft den Gebrauch von Drogen verursacht und weil mächtige Kräfte innerhalb des Systems von den Drogenverkäufen profitieren. Die Produktion, der Transport und der Verkauf von Drogen ist ein Mulitmilliarden-Dollar-Unternehmen. Es wird von hochrangigen Kapitalisten geführt, die ihre Netze durch die U.S-Regierung, die CIA und die Polizei gespannt haben. Währenddessen machen die obersten Machthaber des Systems das Volk für das „Drogenproblem“ verantwortlich – besonders die arme Jugend aus den Ghettos.
Maoisten sagen: alle Unterdrückung, Drogensucht eingeschlossen, kann überwunden werden!
Woher wissen wir das? Weil nach der maoistischen Revolution in China, im Jahre 1949, das Volk selbst, geführt von der Kommunistischen Partei Chinas maoistische Methoden genutzt hat, um das Drogenproblem zu beenden. Diese Erfahrungen und Methoden sind auch heute hochaktuell!
Revolutionäre auf der ganzen Welt studieren die Beiträge von Mao Tse-tung, dem größten Revolutionär unserer Zeit. Und sie zeigen den Menschen, wie Maos Theorie und seine Praxis den Leuten heute zeigen kann, wie sie sich selbst befreien können. Maos 100. Geburtstag am 26. Dezember 1993 wurde groß gefeiert.
Die Geschichte, wie die maoistische Revolution die Drogensucht beendet hat, zeigt: „Wenn der Tag der Revolution gekommen ist, sehen die Menschen die Dinge mit anderen Augen“.
Das alte China hatte das weltweit größte Drogenproblem
Vor dem Sieg der maoistischen Revolution 1949 war das chinesische Volk bitterarm, regiert von einer Handvoll Landbesitzer, Warlords und ausländischen Kapitalisten.
In dieser alten Gesellschaft hingen viele an der Pfeife. Es gab 70 Millionen Junkies in China – opium-, morphin-, und heroinsüchtig. Halb verhungerte Arbeiter nutzten die süßen Opiumträume, um den Schmerz des Hungers und der Hoffnungslosigkeit zu betäuben. Und die faulen Reichen benutzten Drogen, um sich ihre Freizeit zu vertreiben. In einigen Gebieten rauchten alle Opium, sogar Kinder. In den Städten wurden kleine Fläschchen mit Drogen auf der Straße wie Eiscreme verkauft. Die Menschen waren während der Arbeit im Rauschzustand.
Die Menschen des alten China litten schrecklich unter ihrer Drogensucht. Viele arme Leute gaben ihr letztes Geld aus, um ihre Pfeife zu stopfen, statt sich Essen zu kaufen. Süchtige verließen ihre Kinder oder verkauften sie sogar, um sich noch mehr Drogen zu kaufen. Süchtige Frauen wurden häufig in die Prostitution getrieben und viele starben an Krankheiten.
Wie das System die Drogensucht verursachte
Drogen wurden China von reichen Kolonialherren aus Europa und Amerika aufgezwungen. Die britische Regierung führte 1839 sogar den berühmten Opium-Krieg, um China zu zwingen, das Opium zu akzeptieren, das die Engländer auf ihren Schiffen brachten. Malcom X schrieb dazu: „Stellt euch das vor! Erklär jemandem den Krieg, der sich weigert, unter Drogen gesetzt zu werden!“
Dieser Drogenhandel begann, weil große Kapitalisten Profite daraus schlagen konnten, abhängig machende Drogen zu verkaufen und weil die kolonialistische Regierung den Handel brauchte, um die Übernahme von China zu finanzieren. Auch korrupte chinesische Beamte profitierten davon, indem sie den ausländischen Kapitalisten halfen das Volk zu versklaven. In ähnlicher Weise hat die herrschende Klasse der USA dabei geholfen, die heutige weltweite Plage der Drogensucht zu erschaffen. Die herrschende Klasse der USA ist in den Drogenhandel auf allen Ebenen eingespannt – häufig organisiert, finanziert und verteidigt sie ihn. In den 1960ern überflutete die CIA unterdrückte Communities mit Heroin, um ihren geheimen Krieg in Laos zu finanzieren. Dann, in den 1980ern unter Reagan, expandierte die CIA den Kokainhandel, um ihren geheimen Krieg gegen Nicaragua zu finanzieren. US-Pharmaunternehmen machen Profit aus Speed und Beruhigungsmitteln, die sowohl auf legalem als auch „illegalem“ Wege verkauft werden. Die offizielle Verbindung zieht sich bis auf die Straßenebene, wo Polizisten „ihren Teil“ des Drogenprofits verlangen.
Die Erfahrungen aus beiden Ländern, China und den USA, zeigen, dass dieses System das Problem der Drogensucht niemals lösen kann. Dieses System erzeugt Leid und Isolation, was viele in die Drogensucht treibt. Dieses System nutzt Drogensucht, um das Volk zu schwächen und zu versklaven. Schlussendlich machen alle möglichen Kapitalisten und Beamten mit Drogen das große Geld. Kurz gesagt, dieses System verursacht Drogensucht und profitiert davon.
In China beendete die maoistische Revolution Drogensucht sehr schnell. Maos revolutionäre Armeen besiegten die Armeen der Unterdrücker 1949. Drei Jahre später, im Jahre 1952, gab es keine Süchtigen mehr, keine Dealer, keine Opium-Mohnblumen wuchsen mehr und keine Drogen wurden ins Land geschmuggelt. In nur drei kurzen Jahren wurden aus 70 Millionen Drogenabhängigen keine Drogenabhängigen.
Wie beendete die maoistische Revolution die Drogensucht?
In China erschuf die Revolution eine Volksbefreiungsarmee und dann eine neue Volksregierung. Diese Regierung und die revolutionären Massen wurden von der maoistischen Avantgardepartei geführt, der Kommunistischen Partei Chinas. Als die Revolution 1949 siegte, waren die gesellschaftlichen Kräfte zum ersten Mal dazu da, dem Volk zu dienen, nicht den Unterdrückern. Es gab große Probleme aller Art, Überbleibsel der alten Gesellschaft. Aber nun war es den Menschen möglich, sich in ihrem eigenen Interesse zu organisieren und diese Probleme zu lösen.
Schon in den ersten Monaten der Neuen Macht nutzte die Revolution die maoistische Methode der Massenlinie, um sich der Drogensucht anzunehmen. Diese Kampagne baute nicht auf Sozialarbeiter, die Leute beschwichtigten, oder auf Bestrafungen. Die revolutionären Kommunisten hatten Vertrauen in die Volksmassen – sowohl in der Stadt als auch auf dem Land – sich selbst zu organisieren, um die Produktion, den Verkauf und den Gebrauch von Drogen zu beenden.
Die maoistischen Revolutionäre appellierten an die Süchtigen selbst einen Schritt nach vorne zu machen, mit ihren Gewohnheiten zu brechen und an dem Kampf für eine neue Gesellschaft teilzunehmen. Die maoistischen Revolutionäre organisierten die Menschen in den Communities, um mit ihren süchtigen Brüdern und Schwestern zu kämpfen: sie zu überzeugen und zu bilden. Ex-Süchtige und ihre Familien nahmen an großen Demonstrationen und Kundgebungen teil. Drogen wurden bei Nachbarschaftsfesten verbrannt. Kinder wurden in ihren Schulen organisiert. Neue Macht bedeutete, dass Zeitungen und Radio mobilisiert wurden, um die revolutionären Kampagnen zu unterstützen.
Mit so einer Gewohnheit aufzuhören ist schwer und viele Süchtige wehrten sich zunächst. Aber die Massen wussten, wenn ein Süchtiger noch Drogen versteckte. Kinder stritten mit ihren Eltern, Ehefrauen mit Ehemännern. Jeder bemühte sich, die Süchtigen in die neue Gesellschaft einzugliedern.
Gleichzeitig organisierten die Revolutionäre das Volk, um die Netzwerke auffliegen zu lassen, die die giftigen Drogen an die Menschen verkauften. Das bedeutete, dass der Nachschub ausging – es wurde schwieriger und schwieriger für die Süchtigen high zu werden. Kurz gesagt, der Kampf gegen die Drogensucht wurde eine große Massenbewegung; die Art Massenbewegung, die nur von einer wirklich revolutionären Volksregierung geschaffen werden kann.
Drogensucht zu beenden ist Teil des Klassenkampfes
Mao Tse-tung sagte: „Vereinige alle, die gegen den wahren Feind vereinigt werden können.“ In China lehrte die Avantgarde die Menschen, dass das Beenden der Drogensucht ein Teil des Klassenkampfes gegen die alte Gesellschaft ist und die Menschen wurden dazu gedrängt, klare Grenzen zwischen dem Volk und dem Feind zu ziehen.
Die Maoisten sagten, dass das System und seine ganz großen Unterstützer als Feinde bezeichnet werden sollten, die Süchtigen aber als Teil des Volkes und als Opfer des Systems. Diese Herangehensweise ist das Gegenteil zu dem, was die Bullen und die meisten religiösen Führer machen, wenn sie so tun als wäre das System in Ordnung und die Süchtigen wie menschlichen Abfall und Kriminelle behandeln.
Wegen dieser Klassenunterschiede wurden Süchtige nicht verhaftet, wenn sie an die Öffentlichkeit gingen. Stattdessen wurden sie von den Menschen gelobt das Richtige und Revolutionäre zu tun. Weil das Volk an der Macht war, verloren die Süchtigen meist ihre Angst Hilfe zu suchen. Es gab Fristen: Süchtige bekamen Monate, um clean zu werden. Während dieser Zeit konnten sie ein bisschen Opium behalten und ihnen wurden Injektionen verabreicht, um die Muskelkrämpfe vom Entzug zu vermindern.
Maos revolutionäre Regierung beschloss auch, dass kleine Drogendealer nicht als Volksfeinde behandelt wurden – wenn diese kleineren Händler dabei halfen, den Drogenhandel zu beenden. Die revolutionäre Regierung bat ihnen einen einmaligen Deal an: Maos Regierung kaufte alles auf, was die kleinen Dealer und Farmer hatten. Im Gegenzug mussten sie für immer aus dem Geschäft aussteigen. Einige kleinere Händler schlugen dieses Angebot aus, wurden von den Menschen angeprangert und verhaftet. Einige wurden dauerhafter Beobachtung der Nachbarschaft ausgesetzt, andere kamen ins Gefängnis und wurden belehrt.
Diese revolutionäre Politik behandelte alle armen Leute als Brüder und Schwestern. Armen Süchtigen und kleineren Dealern wurde ein Ausweg aus der Drogenfalle angeboten. Sie bekamen Arbeit und wurden ermutigt, sich dem Kampf für eine neue Gesellschaft anzuschließen.
Es wurde ein anderer Weg gewählt, wenn es um die großen Drogenhändler ging, die von dem Leid der Menschen reich geworden waren. Sie wurden als „Volksfeinde“ deklariert. Diese größeren Kriminellen wurden vor Tausenden von Menschen vor Gericht gestellt. Menschen, deren Leben durch sie ruiniert wurde, sagten gegen sie aus. Diese gewaltigen Unterdrücker bekamen harte Gerechtigkeit zu spüren: lebenslange Haft oder öffentliche Exekution. Es gab nicht viele dieser Exekutionen – nur fünf oder sechs in den größten Städten.
Maos Anti-Sucht Kampagne war ein großer Erfolg
Ende 1951 verkündete die neue Nachrichtenagentur Chinas, dass das Drogenproblem im Norden (der zuerst befreit wurde) „fundamental beseitigt wurde“. Im Süden Chinas, wo es viele Opiumanbaugebiete gab, brauchte es noch ungefähr ein Jahr.
Die Tatsache, dass es eine neue revolutionäre Staatsmacht gab, machte all das möglich: Es wurde neues Geld herausgegeben und revolutionäre Kontrolle des Bankwesens verhinderte Geldwäscherei. Die Disziplin und das Bewusstsein der revolutionären Bewegung hatte zur Folge, dass Drogendealer keine Leute in der neuen Regierung bestechen konnten. Die Entwicklung einer neuen sozialistischen Wirtschaft bedeutete, dass es möglich war, neue Jobs zu schaffen und die Armut zu beseitigen, die die Leute in den Drogenhandel trieb.
In China gab es für über zwanzig Jahre keine Drogensucht. Dann kam sie 1976 wieder. Der Grund dafür war, dass die maoistische Revolution umgestoßen wurde. Sobald der alte Kapitalismus wiederkam, kam auch die Drogensucht wieder. Auf bittere Weise zeigt diese Restauration des Kapitalismus, dass man die Menschen nicht befreien kann, ohne Revolution zu machen und auf dem revolutionären Weg zu bleiben.
Die maoistische Revolution wies die bürgerliche Herangehensweise an Drogen zurück: Maoismus bedeutet nicht „ein paar Reformen“ zu erlassen, „ein bisschen Geld für Drogenentzug übrig zu haben“. Es geht nicht um individuelle „Lösungen“ in Einzeltherapien. Es geht nicht darum, die Gefängnisse mit Drogensüchtigen zu füllen, während man den großen Kapitalisten erlaubt mit dem Handeln von Drogen reich zu werden. Es geht nicht um Heuchelei und den nutzlosen Moralismus von Predigern. Jede Rede über das Ende der Drogensucht ohne proletarische Revolution ist eine Halluzination.
Maos Revolution führte zu echten Lösungen; es ging darum, die Drogensklaverei zu beenden und den kapitalistischen Drogenhandel zu stoppen, der von dem Leid der Menschen profitiert. Viele andere Erscheinungsformen der Unterdrückung wurden genauso beendet. Mit den maoistischen Methoden brachten die revolutionären Massen Prostitution, Kinderhandel, brutale Armut, Analphabetismus, Arbeitslosigkeit, Gewalt gegen Frauen, Kriminalität, Polizeigewalt und so weiter zum Verschwinden. Die Revolution veränderte das Leben und Denken von Millionen und Abermillionen von Menschen komplett. Es brachte die Menschen dazu, Dinge zu tun, die noch ein paar Jahre zuvor undenkbar schienen.
Die maoistische Revolution funktioniert, weil es die Probleme an der Wurzel packt: Sie stürzt die Unterdrücker und ihr altes System und verlässt sich dann auf die Massen, die Revolution weiterzuführen und eine neue Gesellschaft aufzubauen.
Das ist es, was wir hier auch brauchen: eine Revolution. Eine wahre Veränderung ist schon lange überfällig.
Dieser Artikel erschien erstmals im "Revolutionary Worker" #734, einer Publikation der RCP (USA), die damals trotz vieler - auch ernster - Fehler noch eine revolutionäre maoistische Kraft in den USA darstellte. Heute ist diese "Partei" ideologisch völlig degeneriert, hat mit dem Maoismus gebrochen und hängt der ultrarevisionistischen "Neuen Synthese" an. Neue Kräfte der revolutionären Jugend sind mittlerweile in vielen Teilen der USA dabei, die entstandene organisatorische Lücke zu füllen und haben dabei unsere volle Unterstützung. Wir halten den Text (Original) trotzdem als populären Einstieg in die Auseinandersetzung des Kampfes der Maoisten gegen die Drogen für lesenswert und haben ihn deswegen übersetzt, um ihn einem breiteren deutschsprachigen Leserkreis zur Verfügung zu stellen. Kollektiv des MLM-Kommunismus-Blog